Aufgelesen

Dienstag, 7. April 2009

Frau Kuby und Gender

Ein neues Feindbild tut sich für wertkonservative Kreise auf. Das Feindbild heißt "Gender". Dass die österreichische FPÖ die Kritik an "Gender" dazu benutzt um ein veraltetes Frauenbild durchzusetzen (bitte bei Barbara Rosenkranz nachschlagen), wundert, so glaube ich zumindest, niemanden mehr. Aber auch die katholische Kirche oder ihr nahe stehende Personen sehen in der Genderdebatte eine Gefahr alte kirchendogmen aufzubrechen.

Folgende Definition zum Thema "Gender" stammt von Gabriele Kuby, einer deutschen katholisch konservativen Soziologin:

"Gender" ist ein künstlicher Begriff, der auf der UN-Frauenkonferenz 1995 in Peking eingeführt wurde. Er soll die Heterosexualität von Mann und Frau aufheben. Zur "Freiheit" des neuen Gender-Menschen soll es gehören, darüber zu entscheiden, ob er hetero-, homo- oder bisexuell sein oder sein Geschlecht ändern möchte. Das soll alles als gleichwertig anerkannt werden. Wer es nicht tut, gilt als "Heterosexist" oder als "homophob". Der Gender-Mensch wird sexbesessen, bindungs- und familienunfähig sein, ein Prozeß, in dem wir mitten drin sind." (Quelle:Die Blaue Narzisse

Die Reduktion der Genderfrage auf die Sexualität - und ich denke, dass auch dieser Blog dazu beiträgt, solceh Reduktionen zu vermeiden - dient natürlich einzig und allein der Diskreditierung nach dem "Das ist ja alles Pfui-Gack-Schema". In Wirklichkeit zielt Kubys Defintion und die vermeintliche Kritik an Gender nicht auf "gender" an sich oder einen vermeintlichen libertären sexuellen Umgang, sondern hauptsächlich auf Homosexuelle, da diese ja gemäß dem derzeitigen Familienrecht und den aktuellen (katholischen) Weltanschauungen gar nicht die Möglichkeit haben eine Familie zu gründen und immer noch als "widernatürlich" dargestellt werden.

Bei aller kritischen Auseinandersetzung, die das Thema "Gender" braucht, bei aller Liebe zum Diskurs und auch zu kritisch-negativen Einstellungen: die Kritik an Gender darf nicht zur Diskriminierung von einzelnen Gruppierungen führen, die gerade über die Gender- und Queerdebatte an gesellschaftlicher Legitimation gewinnen.

Dienstag, 31. März 2009

Herr Mölzer im Gender-Wahn

Herr Mölzer, seines Zeichen ehemaliger Chefideologe der rechtskonservativen FPÖ und nun Liebkind der nationalkonservativen EU-Parlamentarier/innen, hat ein Problem mit der Abschaffung von "Fräulein" zu Gunsten von "Frau".

In einer OTS Aussendung meint er:

"Gender-Mainstreaming als solches sei beispielsweise schon eine
entbehrliche Angelegenheit. "Mit dem Versuch, die Worte "Frau" und "Fräulein" zu verbieten, ist aber ein neuer bedenklicher Höhepunkt in Sachen Gender-Wahnsinn erreicht", so Mölzer, der hier den Drang ortet, alles - sogar die Sprache der Europäer - bis in den letzten kleinen Bereich hinein zu reglementieren und linken Gesinnungsterror durchzusetzen."

Herr Mölzer weíß natürlich ganz genau, wie Sprache funktioniert und er weiß als Publizist und Verantwortlicher solcher Begriffe wie "Berufsschwuchtel" genau, wie man/frau mit Sprache umzugehen hat.

Die Strategie von Melzer ist auch hier wieder sehr einfach. Gender Mainstreaming, spielt genauso wie Frauen, in der FPÖ nur eine sehr untergeordnete Rolle. Role Models wie die Frau Rosenkranz mit ihren 11 Kindern aus Niederösterreich - ebenso eine Genderexpertin, wie der Herr Mölzer - sind nicht wirklich dazu angetan, Antworten auf die Gender und Diversity-Fragen unserer Zeit zu geben. Die FPÖ kann dieses Thema also nur negativ besetzen. Der eigenene Klientel ist es wurscht und ein bisschen Emanzen-Haue findet sowieso den Beifall von jenen, die immer und überall zu kurz kommen.

Der zweite Schachzug besteht darin, ein Thema herauszupicken und zu verallgemeinern. Die Message ist einfach: Seht's die böse EU regelt sogar unsere Sprache, die wollen uns bevormunden in jedem Bereich. Mit Halbwahrheiten wird dabei nicht gespart. In Wahrheit kann die EU den Sprachgebrauch gar nicht regeln. Sie kann nur den eigenen Sprachgebrauch verändern - und bestenfalls den politischen und verwaltungstechnischen. Ob wir Fräulein oder Frau sagen, bleibt uns überlassen. Das sagt Mölzer eben nicht.

Im übrigen kommt mir das Fräulein schon seit Jahren nicht mehr über die Lippen, ebenso wenig wie ein Mademoiselle oder ein senorita...

Freitag, 20. März 2009

"Frauenanteil" in Apotheken

"Frauenanteil" in Apotheken

Im Februar 2009 verzeichneten die 1.235 österreichischen Apotheken einen neuen Rekordstand mit 14.000 Beschäftigten. Der Anteil der Frauen hat dabei erstmals die 90-Prozent-Marke überschritten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die Zahl der Beschäftigten bei 13.800. Die Zahl der akademisch ausgebildeten Apothekerinnen stiegvon Februar 2008 bis Februar 2009 von 3.390 auf 3.460. „Wir sind stolz darauf, dass so viele Frauen gerne in unseren Apotheken arbeiten", freut sich Mag. Dr. Christiane Körner, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer und selbst angestellte Apothekerin."

Quelle: Bezirksjournal (Wien Mitte - 12. Woche), Seite 33.

Donnerstag, 19. März 2009

Der Papst und die Kondome

Nicht geradet von Geist gesegnet sind die neuesten Aussagen von Papst Benedetto XVI zum Thema Kondome. Gerade in Afrika, wo die weltweit höchsten Aidsraten herrschen, scheinen solche Aussagen fatal.

Vom Standpunkt der Kirche ist der Verzicht auf Kondome schlüssig. Sexualität ist Ehren- und Ehesache und dient einzig und alleine dem Zeugen von Kindern.

Benedetto scheint jedoch gerne zu übersehen, dass der Verzicht auf Kondome ein russisches Roulette darstellt und streng genommen, den 10 Geboten - respektive dem Gesetz der Nächstenliebe - widerspricht. Und genau das ist der Punkt. Katholisches Dogma trifft auf die Lehre des Evangeliums.

Zudem ist Verhütung - und der Schutz vor Geschlechtskrankheiten - immer noch eine Sache der Bildung; besonders in patriachalen Gesellschaften.

Aus einem Bericht des "Österreichischen Instituts für Familienforschung" entnehmen wir folgende Zahlen:

- In Afrika südlich der Sahara wünschen sich Frauen generell viele Kinder. Verheiratete junge Frauen verhüten selten, das Familienplanungsangebot ist gering. In Simbabwe verhütet ein Drittel der jungen unverheirateten Frauen, in den übrigen Ländern höchstens ein Fünftel. Sexuell aktive unverheiratete Jugendliche verhüten hingegen häufiger, in Elfenbeinküste sind dies sogar 47 %.

- In Nordafrika und dem Mittleren Osten verhüten nur wenige verheiratete junge Frauen, in Marokko sind dies 23 %, in den anderen Ländern höchstens 14 %.

- In Indien und Pakistan verhüten weniger als fünf Prozent, während der Anteil in Indonesien und Thailand 36 bzw. 43 % beträgt.


beziehungsweise vom ÖIF

Das von Papst Benedetto gegebene Signal ist also aus bildungstechnischer Sicht vollkommen das Falsche. Anstatt Familienplanung, Bildung, Verhütung etc. zu fördern, verstärkt Benedetto die gegebenen Verhältnisse aus rein ideologischen Gründen. Dass Afrika südlich der Sahara teilweise im Sterben liegt, scheint ihn nicht wirklich zu berühren.

Freitag, 23. Januar 2009

Aufgelesen: Fünf Zickenkriege

Nicht nur das persönliche Lieblingsmagazin DATUM (das musste einfach einmal gesagt werden) beglückt mich mit wunderbaren Listen.

Auch der deutsche STERN-Spinoff Neon (für die Zielgruppe der 20 bis 35jährigen, wie es scheint) bietet wunderbare Listen - im 5er Pack. Eine davon (Ausgabe Januar 2009) will ich dem/der geneigten Leser/in nicht vor enthalten:

"Fünf Zickenkriege
  • Lady Bitch Ray gegen Charlotte Roche: "Wenn in Deutschland einer übers Ficken reden darf, dann bin ich das!"

    Charlotte Roche gegen Alice Schwarzer:" Aus meinem Bett würde ich Alice Schwarzer gerne heraushalten."

    Alice Schwarzer gegen die Mädchen:"Wellness Feminismus".

    "Wir Alphamädchen" gegen "Neue deutsche Mädchen": übermotiviertes Sachbuch gegen verschlurften Mitte-Roman.

    "Neue deutsche Mädchen" gegen Alice Schwarzer: "Die Zeit hat sie eingeholt, ihre Rhetorik ist oll."

Zur Erinnerung: Als Charlotte Roche ihren Roman "feuchtgebiete" auf den Markt warf, wurde sie zur neuen Ikone des Feminismus erkoren. Die Rapperin Lady Bitch Ray sonnte sich in der medial aufbereiteten neuen weiblichen sexuellen Freizügigkeit für die eigene Vermarktung. Dass Frau Schwarzer natürlich den einen oder anderen Kommentar dazu hatte, erscheint nicht weiter verwunderlich. "Wir Alphamädchen" publizieren auch "feministisch" - allerdings cooler und ideologiebefreit. "Die neuen deutschen Mädchen" sind ach so frei.

Es scheint, als habe der deutsche Feminismus ein Problem mit dem Generationenwechsel und mit der thematischen Ausrichtung. Die große Selbstverständlichkeit grassiert und offensichtlich wird vergessen, dass Alice Schwarzer u.a.m. genau diese ermöglicht haben. Die Revolution schluckt offensichtlich nicht nur ihre Kinder, sondern auch ihre Mütter (in diesem Kontext lasse ich die Väter unter den Tisch fallen).

Donnerstag, 15. Januar 2009

Papst Benedikt gibt sich konservativ

Als Kardinal Ratzinger den Thron des Vatikans bestieg und zu Papst Benedetto XVI wurde, war nicht zu erwarten, dass ich der Vatikan in gesellschaftspolitischen Fragen besonders progressiv geben wolle.

Ganz im Gegenteil: Der Papst wehrt sich gegen Homosexuelle, führt den Alleinanspruch der katholischen Kirche als Glaubensgemeinschaft ins Rennen usw. Kaum zu glauben, dass er sich in einer Rede vor der bischöflichen Kurie gegen die Kategorie "gender" ausspricht. Das soziale Geschlecht sei für ihn eine Loslösung von Gott. Der Mensch wolle sich neu erschaffen.

Die Kritik an Gender und die damit verbundene Idee, dass die Geschlechter gottgegeben wären, hat natürlich ihren Grund. Die katholische Sexualmoral ist noch immer auf der Stufe "Erhaltung der Art" und die "Frau sei dem Mann untertan" angesiedelt. Die Kritik an "gender" erweist sich meines Erachtens als subtilerer Versuch erneut auf die "familiengerechte" Geschlechtlichkeit der Menschen hin zu weisen.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Papst das Motto seines Namenspatrons eines Tages ernst nehmen wird: ora, labora et disce. Bete, arbeite und LERNE.

Lesen Sie mehr:

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Männer sehen (gerne) rot

"Frankfurt/Main - Die Farbe Rot macht Frauen für Männer sexuell attraktiver. In einer amerikanischen Studie stuften die männlichen Teilnehmer eine auf einem Foto abgebildete Frau dann als besonders begehrenswert ein, wenn die Frau rote Kleidung trug oder wenn das Bild einen roten Rahmen hatte. Auf die Bewertung von Sympathie und Intelligenz hatte die Farbe dagegen keinen Einfluss."

Dies ergibt laut APA Aussendung und Berichterstattung in der hiesigen Presse zumindest eine Studie von der Universität Rochester. Es ginge dabei nicht um eine kulturell anerzogene Vorliebe, sondern um ein Programm, das auf der biologischen Ebene abliefe. Ganz ähnlich wie bei Primaten, wo eine rote Färbung der Geschlechtsorgane die Empfängnisbereitschaft signalisiere. Die Autor/innen der Studie behaupten, dass es eine Parallele in der Art der Reaktion gäbe (sowohl bei Menschen als auch bei Primaten.)

Eine interessante Studie, die natürlich einige Vorurteile zu bestätigen scheint. Ich höre schon die Unkenrufe über die Primitivität des Mannes. Aber einige Gedanken lassen mich doch zweifeln. Allein die These, dass es sich um ein rein biologisches Programm handele, empfinde ich als Reduktion. Zweifelsohne ist "rot" eine starke Signalfarbe, die unsere Aufmerksamkeit besonders berührt. Nicht umsonst wird "rot" eingesetzt, um im Straßenverkehr, aber auch im Verkauf, die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer/innen und/oder Kund/innen zu lenken. Wohlgemerkt die Aufmerksamkeit von beiden Geschlechtern. Dass hier ein biologisches Programm angesprochen wird, ist sicherlich unbestritten. Die Farbe "rot" hat jedoch auch kulturell gewachsene Implikationen, die nicht zu negieren sind. In den meisten Kulturkreisen ist "rot" als besondere Signalfarbe akzeptiert /verbreitet und wird auch dementsprechend eingesetzt. Selbst in der katholischen Liturgie ist "rot" eine ganz besondere Farbe und wird nur zu sehr bestimmten, sehr feierlichen Anlässen zugelassen (Pfingsten). "Rot" als Trauerfarbe ist durchaus verpönt und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie trauernde Angehörige (vor allem) Witwen sehr darauf bedacht waren und sind, im ersten Jahr nach dem Dahinscheiden ihres Gatten kein "rot" zu tragen. Vor allem aus Gründen einer möglichen falschen Deutung durch andere Menschen.

Und wenn Casinos - etwa jenes in Baden bei Wien - in ihrer neuen Inneneinrichtung ganz bewusst auf die Farbe "rot" setzen, genauso wie das so genannte Rotlichtmilieu, aber auch Archetypen wie Schneewittchen mit dem roten Mund und der besonders weißen Haut arbeiten, dann denke ich, dass "rot" unbestritten die Farbe der Verführung und der Sexualität ist.

Interessant wäre es die Studie mit schwulen und lesbischen Vergleichsgruppe zu machen, respektive mit heterosexuellen Frauen, denen in rot gewandete Männer vorgelegt werden. Von derartigen Vergleichsgruppen ist nämlich in besagtem Artikel keine Rede.

Und noch ein Hinweis: Der Online-Artikel des Standard berichtet in zwei verschiedenen Ressorts zu diesem Thema. Einmal unter dem Ressort "Wissenschaft" und einmal auf dieStandard. Oben zitiere ich den ersten Absatz des Artikels auf die Standard. Im Ressort Wissenschaft beginnt der Artikel wie folgt:

"Dass Männer recht einfach funktionieren, ist hinlänglich bekannt. Wie einfach, ist dann doch immer wieder aufs Neue erstaunlich. Nun fanden Psychologen der Universität Rochester im Bundesstaat New York heraus, wie Frauen sich durch einen einfachen Trick sexuell attraktiver machen können: indem sie einfach rote Kleidung tragen."

Schön wenn Vorurteile im Wissenschaftsressort so präsent sind.

Link: Der Standard

Freitag, 17. Oktober 2008

Sachdienliche Hinweise auf andere Weblogs

Offensichtlich erfreuen sich auch die Damen und Herren Blogger in anderen Blogs des allseits beliebten Themas Gender Mainstreaming. Einen solchen Beitrag möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten
    Herold.twoday.net

    Besonderes Augemerk bitte ich den/die geneigte/n Leser/in auf das Bild zum Beitrag zu legen.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Date Rape

Vor einiger Zeit las ich im "Irish Independent" einen Beitrag über "Date Rape" (siehe auch Wörterbuch). Anlass der Diskussion war die bekannte Schauspielerin Helen Mirren. Helen Mirren ist einem breiteren Publikum durch ihre Rolle als "Queen" (für den Sie den Oskar bekam) oder in den "Calendar Girls" bekannt.

In einem in England erschienen Interview machte Helen Mirren von sich reden. Sie vertrat die Meinung, dass das so genannte Date Rape (Vergewaltigung bei einem Rendez-Vous, meist nach hohem Alkohol- und/oder Drogenkonsum) nicht vor Gericht verhandelt werden sollte. Sie forderte also nichts anderes als die Entkriminialisierung.

Damit trat sie eine Diskussion in den britischen und englisch-sprachigen Medien los, die ihres Gleichen sucht. Einerseits wurde das Thema beleuchtet und etliche Artikel darüber geschrieben (wie eben in besagtem Irish Independant-Artikel oder auch in der Cosmopolitan) andererseits setzte ein Sturm der Entrüstung ein.

So vertrat Martina Devlin in der Ausgabe vom 4. September des Irish Independent folgende Meinung: "Of course, a woman has the right to call a halt at any stage of sexual encounter. But if she's so tanked up she can't say her name let alone say no to sex, then claiming rape is difficult. Unwanted sexual attention? Absolutely. Predatory behaviour on a man's part? Certainly. Rape? Afraid not." (Frei übersetzt: Natürlich hat eine Frau zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit "Halt" zu sagen, doch wenn sie so abgefüllt ist, dass sie weder ihren Namen aussprechen noch nein zu Sex kann, wird es schwierig von einer Vergewaltigung zu sprechen. Ungewollte sexuelle Zuwendung? Absolut? Raubtierhaftes Verhalten des Mannes? Sicherlich. Vergewaltgung? Bedaure, nein). Konsequent auch die Definition von "Date Rape": "Nonconsensual sex, but without the use or threat of violance". (Also nicht einvernehmlicher Geschlechtsverkehr, doch ohne die Androhung und Anwendung von Gewalt.). Eine Grauzone, die man/frau am besten mit "ausnützen" umschreiben kann. Der von Devlin beschriebene Fall

Natürlich wird dieser Standpunkt (und jener von Helen Mirren) nicht von allen Kommentator/innen geteilt. So wurde ein Leserbrief am 8. September in derselben Zeitung veröffentlich in dem eine gewisse Marie Sandland heftig widersprach: Der Mythos, dass Frauen für eine Vergewaltigung "zu tadeln" seien, sprich eine Art von Mitschuld hätten, würde seit Jahren von Frauenorganisationen bekämpft. Die Leserbriefschreiberin gesteht ein, dass es sich bei der Thematik "Date Rape" um eine Grauzone handele, doch das Fallbeispiel, das Devlin brachte, sei ein klarer Fall von Vergewaltigung. Die Autorin bezieht sich dabei auf eine angebliche Passage im Gesetz, dass "rücksichtsloses Verhalten" des Mannes, genauso dazu zähle. Auf jeden Fall zementiere der Artikel die Ansicht, dass Frauen, die sich in einer bestimmten Weise verhielten, gerade darum betteln würden.

In der ganzen Diskussion stellen sich für mich zwei Grundfragen: (1) Ist ein Date bereits eine Einladung zum Geschlechtsverkehr? und (2) Inwiefern kann auf Zurechnungsfähigkeit plädiert werden, wenn bei BEIDEN ausreichend Alkohol/Drogen im Spiel waren. Mit ausreichend meine ich, dass eine konkrete Erinnerung nicht mehr möglich ist.

Zur ersten Frage einige Überlegungen:
Ein Rendez-Vous oder ein Date ist vom Prinzip her noch immer eine einvernehmliche Geschichte, die zwar kulturell leicht unterschiedlich gehandelt werden kann. Es geht jedoch aus meiner Sicht darum, den oder die andere/n kennen zu lernen. Einen netten Abend miteinander zu ziehen und die Grenzen zunächst bei sich selbst zu ziehen und diese Grenzen auch a priori zu verhandeln. Eine dieser Grenzen muss immer jene sein, dass ich selbst zurechnungsfähig bin. Dies gilt für Mann und Frau. Klare Spielregeln sind ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.

Zur zweiten Frage:
Der Umgang mit Alkohol und Drogen erzählt viel über unsere Gesellschaft. In Irland ist mir aufgefallen, dass das Thema Alkohol sowohl bei Frauen als auch bei Männern durchaus vorhanden ist. Vor allem Single-Frauen sind in den Pubs anzutreffen und sie trinken keinen Orangensaft. Daher versteht sich auch der Schluss in Devlins Artikel: "Women neet do be aware consequences can occur when they drink - alcohol lowers theri defences. (...)" (Frei übersetzt: Freuen müssen sich der Konsequenzen bewusst sein, wenn sie Alkohol trinken. Der Alkohol verringert ihre Verteidigung.)

To be continued

Dienstag, 29. Juli 2008

Sexappeal durch Selfdissing

Vielleicht handelt es sich nur um ein Sommerthema. Aber dennoch finde ich die Meldung nicht uninteressant. Wieder wurde eine Studie veröffentlicht, die uns erklärt, was wir schon immer über Sex wissen wollten und uns nie zu fragen trauten.

Oder vielmehr, was wir zu tun haben bevor es zum Thema Nummer Eins kommt. Angeblich kommen Männer, die sich über sich selbst lustig machen, bei Frauen besser an, als solche, die über andere lästern... Beim ersten Durchlesen der Studie stelle ich mir natürlich die Frage, wie repräsentativ solche Studien sind, wenn nur Studentinnen und Studenten an der Studie teilnehmen. Alles in allem klingt das nicht wirklich neu. Aber immer wieder interessant über solche Themen zu lesen.

Mehr Infos auf science.orf.at

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