Aufgelesen

Freitag, 16. September 2011

Eine OTS-Aussendung zum Thema Gender-Mainstreaming

Es ist ja nicht unsere Sache hier im Weblog, komplette Texte zu zitieren oder sie gar in guttenberg'scher Manier wiederzugeben. In diesem speziellen Fall, wollen wir doch einmal eine Ausnahme machen. Anlass ist eine OTS-Aussendung der Pressesprecherin von Frauenministerin Heinisch-Hosek:

Heinisch-Hosek: "Gender Mainstreaming verhindert Ungleichheit"
Utl.: Regierung definiert fünf Schwerpunkte für Gender Mainstreaming =

Wien (OTS) - Anlässlich des heutigen Ministerratsbeschlusses zur nachhaltigen Umsetzung von Gender Mainstreaming unterstrich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek: "Gender Mainstreaming ist ein Werkzeug zur Vermeidung von Ungleichheit. Und davon haben alle etwas."

Konkret gehe es darum, ganz genau hinzuschauen und festzustellen, wie sich unterschiedliche Maßnahmen auf die Lebenssituation von Frauen und Männern auswirken. Und zwar schon bevor diese Maßnahmen getroffen werden: "Gender Mainstreaming ist wie eine Lupe, es ermöglicht uns ein ganz genaues Hinschauen. Und zwar vor jeder Maßnahme, also vor
jedem Gesetz und jeder Verordnung, bevor überhaupt Ungleichheit entsteht", so die Ministerin.

Im Ministerratsvortrag legt die Regierung fünf Schwerpunkte fest: Die stärkere Verankerung von Gender Mainstreaming auf den Führungsebenen der Verwaltung; die geschlechtsspezifische Datenerhebung in Berichten, Studien und Publikationen der Ministerien; die weitere Verankerung von Gender Mainstreaming in der Legistik, also verstärkt die Frage nach den Auswirkungen von Gesetzesvorhaben auf Frauen und Männer zu stellen; die Berücksichtigung von Genderaspekten bei Förderungen und Auftragsvergabe; und schließlich die stärkere Schulung und Information der MitarbeiterInnen im öffentlichen Dienst.

Zusätzlich wird die Frauenministerin jährlich einen Gender Index
präsentieren, der die wichtigsten gleichstellungspolitischen Daten
und Entwicklungen enthält, sowie eine Wissensdatenbank zu Gender Mainstreaming aufbauen.

"Eine konsequente Umsetzung von Gender Mainstreaming bedeutet mehr Geschlechtergerechtigkeit. Und davon hat am Ende die gesamte Gesellschaft etwas, Frauen und Männer", so Heinisch-Hosek abschließend.

Rückfragehinweis:
Dr. Julia Valsky
Pressesprecherin der Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek
Tel.: (01) 531 15 - 2149, 0664/610 62 76


Wir finden diese Presseaussendung sehr schön und verbuchen Sie unter "Definition von Gender Mainstreaming."

Donnerstag, 18. August 2011

Holz, Kamin und so weiter

Ach es ist doch eine schöne Sache, dass offensichtlich Männer immer unterstützende optische Anreize brauchen, um eine Präsentation als gelungen anzusehen. Darum wundert es nicht, dass in vielen Bereichen so genannte Hostessen als Werbeträgerinnen eingesetzt werden.

Die Firma Hargassner wirbt auch wieder mit einem weiblichen optischen Reiz für ihre "heißen" Öfen. Die Semantik ist geschickt. Eine junge Frau in Lederhosenoptik verweist auf den Kontext "Land" und "Natur". Dass es sich auch noch um einen "g'scheit Holzkessel" handelt mag ja durchaus sein. Das Setting ist eher ländlich. Als "eye catcher" dient eben eine junge Frau - typ Unschuld vom Lande mit Zöpfen - mit "g'scheit" Holz nicht im Kessel, sondern vor der Hütten. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass dieses "Wortspiel" die Basis für die gesamte Inszenierung um den Heizkessel ist.

Holz

Samstag, 6. August 2011

Buchvorstellung: "Fress-Schach" von Carina Nekolny

Bei einer wissenschaftlichen Tagung im winterlichen Bulgarien treffen sich Wissenschaftler aus Österreich, Bulgarien, Ungarn und Serbien, um vordergründig ihr Fachwissen zum Thema „Eros und Heros" auszutauschen. Im Hintergrund herrscht hemmungsloser Hedonismus, Geschäftemacherei und nicht zuletzt Mord - ohne Totschlag. Die Jagd ist in mehrfacher Weise eröffnet: Nach dem nächsten Kick, der nächsten Stufe auf der Karriereleiter, dem nächsten Opfer.

Laut Verlag besteht die "Intention der Autorin [darin], eine Frau zur Heldin zu machen, für die Feminismus und feministisches Handeln zum Alltag geworden sind, eine Frau, die auf die Butterseite des Lebens gefallen ist und unter Ausschöpfung ihrer Möglichkeiten einen Beitrag für Frauen leisten will. „Nicht das Pathos früher Frauenbewegungsjahre, sondern der selbstironische Blick auf die Errungenschaften des Kampfes um Geschlechteregalität, für die vieles selbstverständlich geworden ist, ist das Anliegen des Krimis. Erst wenn frau über etwas schmunzeln kann, ist es nicht mehr in Gefahr." Auch die inneren Widersprüche und Abgründe von Frauen zu zeigen, ihnen als Menschen Komplexität und Schwächen zu verleihen, sind Anliegen des Krimis. Sex and Crime, Suspense und Witz waren das Motto."

Samstag, 9. April 2011

Die Zeit und Gender Food

Die Hamburgische Wochenzeitung "Die Zeit" respektive "Der Tagesspiegel" widmen sich in einem Artikel dem Thema "Gender Food" und gehen dabei einigen wichtigen Fragen nach.

Angeblich kann man/frau am Inhalt des Einkaufswagen erkennen, auf was der einzelne Mensch Wert legt und wie die Familiensituation ist. Und angeblich ist der Supermarkt ja sowieso die beste Flirtbörse, die mann/frau sich nur vorstellen kann.

Dabei gäbe das vorgestellte Buch von Denis Scheck und Eva Gritzmann: "Sie & Er. Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken" einen spannenden Einblick in die Welt des Gender-Foods und des Gender-Eatings. So sei es zwar teilweise statistisch richtig, dass Männer tendenziell mehr Fleisch essen als Frauen, doch die Autor*innen hinterfragen die klassischen Statistiken damit, dass Statistiken sich eben so oder so interpretieren ließen und selten nach den Gründen und Rahmenbedingungen für eine Entwicklung fragten.

Die Autor*innen bieten verschiedene Ansätze, befragten Köch*innen und Anthropologen aus Leidenschaft. Zusammenfassend hält der Autor der Rezension, Andreas Austilat, fest:

"Vielleicht ist das alles eine riesige Verschwörung. Er hat ihr über Jahrtausende die besten Stücke vom Filet vorenthalten, sich darüber zum dominanten Muskelprotz entwickelt. Und sie, gefangen in der Geschlechterrolle, kämpft mit Bulimie und Body-Mass-Index. Denis Scheck und Eva Gritzmann legen sich da lieber nicht fest. Stattdessen werben sie für eine Schule des guten Geschmacks, denn der droht beiden Geschlechtern peu à peu abhandenzukommen."

Link:

Donnerstag, 24. März 2011

Neue Schuldirektorin in Köflach/STMK.

Die "Kleine Zeitung" berichtet, dass der seit drei Jahren kommissarisch leitende Schuldirektor Peter Pichler nach Entscheid durch die Gleichbehandlungskomission durch Gudrun Finder ersetzt werden soll. Laut Bericht der "Kleinen Zeitung" konnte Frau Finder ihrerzeit das vorgeschriebene Hearing, das eine Kandidatur nach sich zieht, als Erstgereihte für sich entscheiden. Sie gilt parteipolitisch gesehen als "Grüne".

Herr Pichler, der laut Bericht, ein ÖVP-naher Kandidat sei, wurde vom Landesschulratskollegium sogar mit der Unterstützung einer kommunistischen Stimme bestellt. Aufgrund einer Klage von Frau Finder bei der Gleichbehandlungskomission wurde diese Entscheidung in Köflach nun revidiert. Die Reihung bei einem derartigen Hearing ist nicht unwesentlich, da sie ganz klar die Präferenz der zuständigen Gremien für die Kandidat*innen festlegt. Selbst bei einer Reihung von einem männlichen und einer weiblichen Kandidatin ex aequo an erster Stelle, darf die Frau vevorzugt werden, sofern eine Erhöhung des Frauenanteils ins Führungsgremien erfolgt. Allerdings ist das Verfahren der sogenannten "positiven Diskriminierung" trotzdem eine Diskriminierung.

Link zum Artikel

Laut Artikel soll die FPÖ im Landtag ihre Kompetenz in Sachen Gender Mainstreaming erneut unter Beweis gestellt haben.

Sonntag, 2. Januar 2011

Neujahrskonzert mit weiblicher Besetzung

Für die einen ist es ein liebgewonnenes Ritual, für die anderen eine eherne Tradition. Die Rede ist vom Neujahrskonzert, das vom ORF in alle Welt übertragen wird. Es soll ja auch eine verschwindend geringe Anzahl an Menschen geben, denen das Neujahrskonzert wurscht ist. Aber wie gesagt. Hier handelt es sich wohl um eine quantité négligeable.

Und was gab es 2011 nicht für Neuerungen und Premieren. Berauschend wie die Champagnerpolka fiedelten die Wiener Symphoniker, die mittlerweile ja auch Wiener Symphonikerinnen unter sich zählen, unter dem neuen Zampano der Wiener Staatsoper Franz Welser-Möst. Nach Jahren der Absenz (Nikolaus Harnoncourt dirigierte 2003) dirigierte wieder ein österreichischer Dirigent das österreichische Vorzeigorchester in seiner Paradedisziplin: die Interpretation des Werke der Familie Strauß.

Ein weiteres Novum bestand darin, dass gleich 4 Musikerinnen (mit kleinem i) an diesem Event der Sonderklasse teilnahmen, eine von Ihnen sogar sogar als Konzertmeisterin. Albena Danailova spielte - wenn Sie so wollen - die stellvertretende erste Geige. Und noch eine Premiere gab es: die Frauen trugen einen von Markus Binder entworfenen Hosenanzug mit einer sehr männlichen Linie.

Und last but not least gab es eine weitere Premiere: Unser allerliebstes Boulevardblatt "Österreich" schloss sich dem rot-weiß-roten Neujahrsschulterschluss an und berichtete auf der ersten Seite von der "Frauenpower fürs Neujahrskonzert." In Wirklichkeit ist die Weiblichkeit für das Orchester wurscht. Es spielen ja bekanntlich nur "die Besten". Und wie die Konzertmeisterin Albena Danailova sagt: "Wir sind in erster Linie Menschen, Musiker, nicht Männer oder Frauen. Meine Konkurrenten beim Probespielen waren Männer, aber die Jury hat mich gewählt." (Österreich vom 01. 01. 2011). Komisch, dass die Wiener Philharmoniker länger als alle anderen brauchte, um Frauen aufzunehmen, wo Bewerber*innen doch nur Musiker und Menschen sind.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Frauenparkplätze

Frauenparkplätze sind besondere Parklplätze, die Übergriffe auf Frauen in dunklen Parkhäusern verhindern sollen. Deshalb befinden sie sich meistens im Eingangsbereich des Parkhauses, sind permanent beleuchtet und teilweise videoüberwacht. Sie dienen vor allem der Erhöhung des Sicherheitsgefühls für Frauen.

Auf der anderen Seite sind diese Einrichtungen ein gern genutztes Topos um Frauen mangelndes Fahrkönnen etc. anzukreiden und Anlass für sexistische Witzchen.

Von der bundesdeutschen Antidiskriminierungsstelle werden Frauenparkplätze explizit als nicht diskriminierend dargestellt. In den FAQ heißt es: Ist die Schaffung von Frauenparkplätzen diskriminierend?

"Eine unterschiedliche Behandlung wegen des Geschlechts ist auch im Rahmen des AGG (=Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: Anm.) zulässig. Da in Tiefgaragen Frauen häufiger als Männer Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind, kann die Errichtung von Frauenparkplätzen eine sinnvolle Maßnahme sein, um solchen Straftaten vorzubeugen.

Interessant finde ich einige Argumentationen, die sich gegen die Schaffung solcher Parkplätze richten. Mein neuestes Fundstück in Sachen Antifeminismus und Frauendiskriminierung ist das so genannte WikiMANNia.org. Es handelt sich hier um eine explizit antifeministische Einrichtung, die Männer als Opfer des Feminismus und Gender Mainstreaming darstellt.

Zum Thema Frauenparkplatz gibt es einen eigenen Eintrag, der den geneigten Leser*innen erklärt, wieso Frauenparkplätze frauendiskriminierend sind. Es wird behauptet, dass die Hinweise für die Frauenparkplätze einen Rückgang an Belästigungen gegenüber Männern brachte da es den potenziellen Sexualstraftäter*innen noch leichter gemacht wurde, weibliche Opfer zu finden. Ein ziemlich krudes Argument, da die Parkplätze für Frauen stets gut einsehbar sind.

Als weiteres Argument wird die verursachte Bewegungsarmut angeführt. Ich zitiere: "Wie jeder weiß, ist Bewegungsarmut Hauptursache vieler Zivilisationskrankheiten. Indem man Frauen also dazu bewegt, die schlechtesten Parkplätze (nämlich jene mit den kürzesten Wegen) zu benutzen, entsteht eine weitere gesundheitliche Bevorzugung von Männern." Auf der gleichen diskursiven Ebene könnte ich entgegen halten: Durch die Tatsache, dass Frauen häufiger einkaufen fahren und somit mehr Gewicht schleppen, gleichen sie die durch Frauenparkplätze verursachte vermeintliche Bewegungsarmut aus. (Vorsicht Ironie!)

Das letzte Argument bezüglich Parkschäden, die angeblich häufiger von Frauen verursacht werden, erspare ich mir und Ihnen jetzt.

Wikimannia.org wird weiterhin zu beobachten sein. Frauenparkplätze sind sicherlich jetzt kein Thema an dem die Gesellschaft auseinander bricht, zeigt aber, wie vehement sich Männer benachteiligt fühlen können und zu welchen teils absurden Argumenten gegriffen wird.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Weiberwirtschaft und Die Zeit

Die Wochenzeitung "Die Zeit" bringt einen interessanten Beitrag zur laufenden Feminismusdebatte in Deutschland - aus dem Blickfeld der Ökonomie.

Unter dem Artikel "Weiberwirtschaft" wird ausgehend von Allison Pearsons Bestseller Working Mum der Gender Pay Gap noch einmal aufgerollt. Die Argumentation der Autorin ist einfach: Betrachtet mensch den Unterschied zwischen Mann und Frau rein ökonomisch, käme mensch relativ weit in der Diskussion.

Die Barrieren für Frauen werden unterschätzt – die Neigung von Frauen, diese Barrieren zu überschreiten, allerdings auch. Im Grunde ist beides eine Angelegenheit für Ökonomen. Ihre Daten zeigen, wie wenig sich ändert – und sie liefern die passenden psychologischen Erklärungen. Der wirtschaftliche Ansatz gefällt sogar Frauenforscherinnen, weil er Frauen als selbstbestimmte und rationale Akteure sieht. heißt es im Beitrag.

Dabei nimmt Autorin Elisabeht Niehjar auch Rücksicht auf die sozialen Unterschiede. Sie zeichnet nicht nur, das Bild der Powerfrauen, die immer am Rande der Überforderung stehen, oder leicht drüber, sondern auch jenes von Frauen in anderen Berufen. Das Fazit: Die eigentlichen Probleme kommen erst, da die niedrigen Gehälter der Frauen durchaus zu einer gewissen Altersarmut führen werden. Latent wird der deutschen Familienministerin damit fehlende Weitsicht vorgeworfen, da Frau Schröder ja der Meinung ist, dass die Frauen ihrer Generation (sprich der unter 40Jährigen) keine Probleme mit Ungleichbehandlung spürten.

Die Daten sind andere: Frauen verbringen wesentlich mehr Zeit außerhalb des Erwerbslebens durch Kinderbetreuungszeiten - und was der Artikel nicht sagt - Pflegezeiten. Frauen sind oft "freiwillig" in prekären Beschäftigungsverhältnissen und Teilzeitjobs, da sie die Verantwortung für die Erziehung der Kinder nicht komplett delegieren möchten. Und dies wird auch noch durch steuerliche Anreize (zumindest in Deutschland) gewährleistet. Ein absoluter Wert des Artikels besteht darin, Frauen in ihrer Unterschiedlichkeit zu begreifen und sie aus dem Opfereck herauszuholen. Viele Entscheidungen sind allerdings nicht immer ganz freiwillig. Es gibt Anreize oder um ein anderes Lieblingswort der Politik zu benutzen: Rahmenbedingungen. Diese könnten verändert werden - und somit etwa den Gender Pay Gap reduzieren. Hier ist aber nicht nur Frau Schröder gefordert, sondern wir alle.

Elisabeth Niehjar prägt im Laufe ihres beitrages den Satz "Feminismus ist ein Zukunftsprojekt". Dem ist nichts hinzuzufügen.

Link: Die Zeit

Freitag, 5. November 2010

Jungen- und Männer-Genderindex für Deutschland 2010.

Die 2004 gegründete Initiative MannDAT e.versteht sich als „unabhängige, überparteiliche Interessenvertretung für männliche Bürger“. Die Zielsetzung des Vereins besteht darin, vermeintlichen rechtlichen Benachteiligungen und öffentlichen Diskriminierungen von Männern zu beseitigen. Der Verein sieht sich als feminismuskritisch, jedoch nicht als Gegenbewegung zum Feminismus.

Der Verein gibt einen jährlichen Jungen- und Männer Genderindex heraus. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie, die sich auf Deutschland bezieht. Dieser Index fußt auf Daten des "Statistischen Bundesamtes der Länder" der "Bundesagentur für Arbeit" oder anderen offiziellen Statistiken. Im Vorwort der Studie heißt es, dass "die vorliegenden Zahlen (...) umso brisanter [sind], da sie von der deutschen Geschlechterpolitik gewöhnlich ignoriert oder verharmlost werden." Leider geht die Studie nicht die Methodik ein nach der gearbeitet wurde. Erst aus den Schautafeln und den Fußnoten lässt sich erschließen, auf welches Material die Autoren zurück greifen. Das ist eine Frage des wissenschaftlichen Stils.

Dafür werden die Ergebnisse bereits auf den ersten Studien säuberlich zusammen gefasst und den Leser*innen präsentiert. Das Hauptergebnis der Studie ist, dass Männer und Jungen in den östlichen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland mehr an Diskriminierungen zu leiden haben als in den westlichen.

Die Studie erscheint mir jedoch mit Vorsicht zu genießen, weil z.B. das Kapitel Gesundheit im Wesentlichen mit der unterschiedlichen Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen operiert, ohne Gründe zu nennen. Ansonsten werden nur ein paar Zitate angefügt, die natürlich willkürlich durch ihre Auswahl sind. Tatsachen und Ergebnisse der Gender Medizin - beispielsweise, dass Männer wesentlich öfter einen Herzinfarkt erleiden, während Frauen ein größeres Brustkrebsrisiko haben, werden nicht einmal erwähnt. Neben der Gesundheit werden auch die Themen Bildung, Arbeit etc. besprochen. Natürlich werden auch die "heißen" Themen Sorgerecht für Väter und Gewalt an Männern (eventuell durch Frauen) statistisch ausgewertet. Aber auch hier fehlen Interpretationen und Gründe respektive Verbesserungsvorschläge.

Dieses Prozedere wirkt durch den gesamten Index. Es werden Zahlen verglichen und ein paar Zitate angefügt. Das Aufbereiten der Zahlen ist natürlich eine wichtige Sache. Jedoch werden kaum versucht Erklärungsmodelle für die Unterschiede zu generieren. Stattdessen werden Zitate unter dem Stichwort "Das sagt die Politik..." hinzugefügt. Insofern bietet dieser Index wenig Neues und kaum eine wirkliche Analyse. Dies ist bedauerlich.

Link zur Studie:

Montag, 18. Oktober 2010

Geschlechtssensible Pädagogik

In der Presse online wurde am 18. Oktober ein Interview mit Cornelia Wustmann veröffentlicht. Sie ist Österreichs erste Professorin für Frühkindpädagogik. Laut Presse möchte Wustmann an der Uni Graz unter anderem in Zusammenarbeit mit einem Kindergarten das neue Bildungsverständnis erforschen und eine Plattform zur Professionalisierung der PädagogInnen aufbauen.

Das Interview ist in einigen Punkten sehr aufschlussreich. Es verdeutlicht noch einmal wie gewichtig Genderzuschreibungen sind. Das Interview kreist jedoch auch stark um den Einsatz von Männern in der frühkindlichen Pädagogik.

Das ganze Interview lesen sie: hier

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spruecheklopfer - 16. Sep, 18:59

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