Samstag, 14. Februar 2009

Genderticketing

In den Fußballstadien Österreichs ist es bisher gute Sitte, bestimmten Zielgruppen einen günstigeren Eintritt zukommen zu lassen. So zahlen Kinder, Frauen, Präsenzdiener, Student/innen und Pensionist/innen einen geringeren Eintritt als erwachsene Männer. Dies ist gute Sitte, um andere Zielgruppen ins Stadion zu locken.

Nun ist Schluss mit lustig. Im Sinne der Gleichbehandlung sollen Eintrittspreise bei Fußballspielen für Männer und Frauen gleich sein. Das Argument ist tatsächlich jenes der Gleichberechtigung. Es ist anzunehmen, dass dieses Argument den Vereinen nicht ganz unrecht kommt. Aus mehreren Gründen. Der Frauenanteil bei den Zuschauer/innen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Zweitens würde diese "Gleichstellungsmaßnahme" (die seitens der EU initiert wurde) den Vereinen zusätzliche Einnahmen bescheren. Es ist kaum zu befürchten, dass es einen Mischpreis geben wird. In den letzten Jahren stiegen die Ticketpreise stetig. Der SK Rapid erhöhte den Preis der Einzelkarte um einen Euro pro Saison. Auch dies mag den Ansturm auf die Abos erklären.

Auf der anderen Seite ist es eine Tatsache, dass besonders die Fußballvereine mit finanziellen Mitteln aus öffentlichen Töpfen übermäßig bedacht werden. Austria Kärnten droht den Betrieb einzustellen, wenn das Land Kärnten nicht doch noch beispringen würde, der DSV Leoben steht vor dem Konkurs und ist auf die öffentliche Hand angewiesen. Auch bei anderen Vereinen, wie z.B. der Austria Wien und Rapid Wien ist die öffentliche Hand - vor allem die Gemeinde Wien - großzügig. Da stehen sich ständige erhöhende Ticketpreise im klaren Widerspruch. Einerseits schwere Förderungen, auf der anderen Seite immer höhere Eintrittspreise.

Ein weiteres Problem: denkt man/frau den Gleichstellungsgedanken weiter, dürften sämtliche Ermäßigungen, die aufgrund des Alters eingeführt werden (z.B. freier Eintritt für Kinder) auch fallen. In anderen Bereichen - z.B. den Frisör/innen - u.a.m. biebe kein Stein auf dem anderen.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Erstmals mehr Frauen als Männer in Wien berufstätig

Die Wirtschaftskrise bringt einige interessante Entwicklungen mit sich. Nicht nur, dass einige Betriebe die "Krise" nutzen, um so genannte Strukturreformen innerhalb ihres Betriebes durch zu führen, nein auch der Arbeitsmarkt generell kommt ganz schön in Bewegung.

Laut AMS stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Jänner 2008 um 12 Prozent, jedoch sehr unterschiedlich in den verschiedenen Bundesländern. Wien ist einmal nicht der Spitzenreiter oder die Spitzenreiterin, wenn es um den Anstieg der Arbeitssuchenden geht. Der Anstieg beträgt in absoluten Zahlen "nur" 1.449 Personen. Besonders fällt auf, dass die Zahl der arbeitslosen Männer stärker steigt, als jene der Frauen.

Die Zahl der Schulungsteilnehmer/innen im Jänner zählt: 19. 203.

Interessant ist jedoch auch, dass laut Ö1 Morgenjournal vom 04. Februar, erstmals in Wien mehr Frauen als Männer beschäftigt sind. Dies ist allerdings ein Ergebnis, das mit gemischter Freude gesehen werden darf. Denn einerseits sind die Sektoren, wie Gesundheit und Soziales, in denen übermäßig viel Frauen beschäftigt sind, weitaus weniger betroffen von der zunehmenden Arbeitslosigkeit, andererseits arbeiten Frauen stark in Teilzeitjobs.
Diese sind natürlich zu einem gewissen Grad krisensicherer. Weiters verlieren im Moment einfach mehr Männer ihren Job (was natürlich auch branchenspezifisch ist).

Was den Arbeitsmarkt in Wien betrifft gilt auch die Regel: "Wien ist anders".

Donnerstag, 29. Januar 2009

Umfrage: Date Rape

Date Rape - ein Thema?
Ist "Date Rape" im deutschsprachigen Raum ein Thema?

Noch nie davon gehört
Ja, ist mir bekannt

  Resultate

spruecheklopfer, 08:03h.

Freitag, 23. Januar 2009

Aufgelesen: Fünf Zickenkriege

Nicht nur das persönliche Lieblingsmagazin DATUM (das musste einfach einmal gesagt werden) beglückt mich mit wunderbaren Listen.

Auch der deutsche STERN-Spinoff Neon (für die Zielgruppe der 20 bis 35jährigen, wie es scheint) bietet wunderbare Listen - im 5er Pack. Eine davon (Ausgabe Januar 2009) will ich dem/der geneigten Leser/in nicht vor enthalten:

"Fünf Zickenkriege
  • Lady Bitch Ray gegen Charlotte Roche: "Wenn in Deutschland einer übers Ficken reden darf, dann bin ich das!"

    Charlotte Roche gegen Alice Schwarzer:" Aus meinem Bett würde ich Alice Schwarzer gerne heraushalten."

    Alice Schwarzer gegen die Mädchen:"Wellness Feminismus".

    "Wir Alphamädchen" gegen "Neue deutsche Mädchen": übermotiviertes Sachbuch gegen verschlurften Mitte-Roman.

    "Neue deutsche Mädchen" gegen Alice Schwarzer: "Die Zeit hat sie eingeholt, ihre Rhetorik ist oll."

Zur Erinnerung: Als Charlotte Roche ihren Roman "feuchtgebiete" auf den Markt warf, wurde sie zur neuen Ikone des Feminismus erkoren. Die Rapperin Lady Bitch Ray sonnte sich in der medial aufbereiteten neuen weiblichen sexuellen Freizügigkeit für die eigene Vermarktung. Dass Frau Schwarzer natürlich den einen oder anderen Kommentar dazu hatte, erscheint nicht weiter verwunderlich. "Wir Alphamädchen" publizieren auch "feministisch" - allerdings cooler und ideologiebefreit. "Die neuen deutschen Mädchen" sind ach so frei.

Es scheint, als habe der deutsche Feminismus ein Problem mit dem Generationenwechsel und mit der thematischen Ausrichtung. Die große Selbstverständlichkeit grassiert und offensichtlich wird vergessen, dass Alice Schwarzer u.a.m. genau diese ermöglicht haben. Die Revolution schluckt offensichtlich nicht nur ihre Kinder, sondern auch ihre Mütter (in diesem Kontext lasse ich die Väter unter den Tisch fallen).

Donnerstag, 15. Januar 2009

Papst Benedikt gibt sich konservativ

Als Kardinal Ratzinger den Thron des Vatikans bestieg und zu Papst Benedetto XVI wurde, war nicht zu erwarten, dass ich der Vatikan in gesellschaftspolitischen Fragen besonders progressiv geben wolle.

Ganz im Gegenteil: Der Papst wehrt sich gegen Homosexuelle, führt den Alleinanspruch der katholischen Kirche als Glaubensgemeinschaft ins Rennen usw. Kaum zu glauben, dass er sich in einer Rede vor der bischöflichen Kurie gegen die Kategorie "gender" ausspricht. Das soziale Geschlecht sei für ihn eine Loslösung von Gott. Der Mensch wolle sich neu erschaffen.

Die Kritik an Gender und die damit verbundene Idee, dass die Geschlechter gottgegeben wären, hat natürlich ihren Grund. Die katholische Sexualmoral ist noch immer auf der Stufe "Erhaltung der Art" und die "Frau sei dem Mann untertan" angesiedelt. Die Kritik an "gender" erweist sich meines Erachtens als subtilerer Versuch erneut auf die "familiengerechte" Geschlechtlichkeit der Menschen hin zu weisen.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Papst das Motto seines Namenspatrons eines Tages ernst nehmen wird: ora, labora et disce. Bete, arbeite und LERNE.

Lesen Sie mehr:

Freitag, 9. Januar 2009

Teilzeit ist weiblich

Es ist ja kein Geheimnis, dass Frauen in der Mehrzahl Teilzeit arbeiten. Dass laut WiFo 85,9 Prozent aller Teilzeitjobs von Frauen ausgeübt werden, erscheint mir in diesem Ausmaß doch sehr verwunderlich. Im Bereich Leiharbeit sind Frauen deutlich unterrepräsentiert: nur 18,5 Prozent.

Die Gründe, die Frauen in sehr vielen Bereichen in die Teilzeit drängen, erscheinen klar und werden vom WiFo auch angedeutet. Die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf lässt oft nur die Möglichkeit einer Teilzeit zu. Es bedürfe also eines besseren Kinderbetreuungsangebotes. Einen Satz, den ich in dieser Diskussion allerdings vermisse ist folgender: Frauen arbeiten Teilzeit, um das Familieneinkommen so anzuheben, dass eine gewisse Lebensqualität gegeben ist und man/frau nicht jeden Cent zweimal umdrehen muss. Teilzeit auch deshalb, weil Kinderbetreuungsplätze an die Erwerbstätigkeit der Mutter geknüpft sind.

Die Forderung nach mehr Kinderbetreuungsplätzen erscheint jedoch nicht neu. Spannend wird die Sache, wenn man/frau sich die Segregation am Arbeitsmarkt anschaut. Der Verkauf ist beispielsweise noch immer eine stark weibliche Domäne, gerade hier sind die Arbeitszeiten mittlerweile sehr familienfeindlich. Stichwort: Samstagsarbeit und Ladenöffnungszeiten.

Dass durch die verlängerten Öffnungszeiten automatisch Teilzeitangebote (mit 30 Stunden sic!) entstehen ist eine einfache Rechnung. Wenn mein Supermarkt um die Ecke von 8 bis 20 Uhr geöffnet ist, so sind das genau eine Vollzeit und eine Halbtagskraft. Überlegungen, Vollzeitarbeit zu reduzieren - bei vollem Lohnausgleich, um mehr Zeit für Familienarbeit (für Männer und Frauen) zu haben, scheinen vollends vom Tisch. Nur Frankreich hat eine 35 Stunden Woche, die jedoch durch zahlreiche Sonderbestimmungen aufgeweicht wurde.

Die ewige Forderung nach mehr Kinderbetreuungsplätzen ist eine Forderung der Wirtschaft. Es ist eine Forderung an die öffentliche Hand. Sie soll potenzielle Arbeitskräfte zeitlich flexibler machen, ohne dass für die Betriebe Mehrkosten entstehen. Überlegungen neue Arbeitszeitmodelle/Arbeitsmodelle einzuführen finden eher weniger statt. Oder ist es ein Ding der Unmöglichkeit, betriebseigene Kinderbetreuung einzuführen?

Link: die Standard

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Feministische Vorsätze

2009 steht unmittelbar vor der Tür. Es ist so eine etwas altbackene Tradition. Man/frau nimmt sich Dinge vor, frei nach dem Motto: Mit dem nächsten Jahr wird alles besser. Die guten Vorsätze sind Teil der Tradition und der Kutur.

Der Weblog Mädchenmannschaft - sehr empfehlenswert, lässt seine User/innen über feministische Vorsätze diskutieren. Daneben finden sich spannende Beiträge und Rückblicke auf das Jahr 2008 aus feministischer Perspektive.

Viel Spaß beim Lesen.

Freitag, 26. Dezember 2008

Frauen schenken anders - Männer auch

Geschenke von Frauen sind angeblich kreativ und verfügen über eine Botschaft. Frei nach dem Motto "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" dienen sie dazu, Harmonie herzustellen. Die Präsente von Männern hingegen bezögen sich auf den eigenen Geschmack und die eigenen Ideen. Die männliche Aussage hinter einem Geschenk ist: "Sieh her, wie toll mein Geschenk ist!". Grob gesprochen, könnte man/frau sich auf das eher handlungs- und lösungsorientierte Kommunikationsverhalten beziehen, das Männern nachgesagt wird, während Frauen ja den beziehungsorientierten Kommunikationsstil bevorzugen. Sozialwissenschaftliche Studien belegen: Männer möchten auch etwas von ihren Geschenken haben.

Frauen mögen daher auch lieber Geschenke, die persönlich und mit einem gewissen Aufwand in Beschaffung oder Herstellung verbunden sind. Die latente Botschaft ist klar. Ein persönliches oder originelles Geschenk verweist eindeutig auf die Beziehungsebene. Wir kennen das ja vom Kindergarten und der Volksschule, wo derartige Geschenke zum laufenden Programm gehören (Der Hund aus Kastanien, der Kaffeefiltertütenhalter aus Wäscheklammern). Männer sind eher mit teuren Geschenken zu haben. Stichwort: Spielzeug.

Daher ist es auch klar, dass Geschenke oft einen bitteren Beigeschmack haben. Das was "er" als absolut toll empfindet, kommt bei "ihr" nicht wirklich an.

Auch bei immateriellen Geschenken, scheinen sich alte Klischees zu bestätigen. Laut einem Bericht von ORF-Oberösterreich freuen sich Frauen einfach darauf, "Zeit mit ihrem Partner (ihrer Partnerin) zu verbringen".

"Gemeinsame Zeit" zu verbringen, wünschen sich beispielsweise 79 Prozent der Frauen, aber nur 33 Prozent der Männer. Anders bei einem "Wochenende in traumhaftem Ambiente": Das wollen 76 Prozent der Frauen und schon 55 Prozent der Männer.

Wenn es um eine "Nacht mit tollen Verführungskünsten" geht, liegen die Männer mit 41 Prozent Zustimmung vor den Frauen mit 38 Prozent.
(ORF OÖ)

Geschenke unterliegen also den Kommunikationsstrategien der jeweiligen Geschlechter und bauen auf einer Strategie auf. Selbstloses Schenken - also das Schenken, ohne Hintergedanken - scheint nicht verbreitet zu sein.

Quellen: Nano - 3Sat
ORF OÖ

Tip: Einen feinen Text zum Thema "Philsophie des Schenkens" finden Sie hier

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