Donnerstag, 13. März 2008

Herr Marin und die Pensionen 1.1.

Bernd Marin hat ja schon öfters von sich reden gemacht. Er gilt in Austria als einer der führenden Pensionsexperten und hatte sicherlich einigen Einfluss auf die so genannten Pensionsreformen der letzten Jahre, die im wesentlichen darin bestanden, das Beitrittsalter zu erhöhen.

Was vielleicht weniger Menschen wissen, ist dass Herr Marin auch gelegentlicher Kolumnist bei der Tageszeitung "Der Standard" ist. In der Ausgabe vom 12. März 2008 sinniert er über "ein geschlechtsneutrales Pensionsalter" und exemplifiziert durch ein Fallbeispiel, wie Frauen, die eigentlich gar nicht in Pension gehen wollen, in Pension geschickt werden. "Zwangspension als Frauendiskriminierung" titelt dann auch seine Kolumne. Sein Schlusssatz sei an dieser Stelle zitiert:

"Machen wir also endlich ein gleiches, geschlechtsneutrales Pensionsalter, wie alle modernen Wohlfahrtsstaaten, damit selbst gutgemeinte Alters- und Frauendiskriminierung schon vor 2034 unmöglich wird."
(Bernd Marin, der Standard, 12. März 2008)

Was da so als netter Gendermainstreaming-Gedanke daher kommt, als Idee endlich im "modernen Wohlfahrtsstaat" anzukommen, lässt mich dann doch sehr nachdenklich werden. Ich finde es immer sehr schön, wenn man/frau auf andere Systeme in anderen Staaten verweist, diese dann als besonders fortschrittlich tituliert, um eigene Sichtweisen und Argumente zu untermauern. Schon als Kind, wenn ich mit einer schlechten Schulnote nach Hause kam und diese zu legitimieren versuchte, indem ich behauptete, alle anderen seien auch nicht so toll gewesen, bekam ich des öfteren zu hören: "Das mag schon sein, aber nur deine Note ist mir wichtig. Die anderen zählen nicht für mich." So sehe ich das auch bei der Diskussion von Marin. Der ewige Verweis auf andere Staaten, die von Marin nicht einmal explizit genannt werden, ist sicherlich kein Beweis für dieses und jenes. Aber nicht nur das...

Der Aussage, dass in Österreich die vorzeitige Pension nachwievor ein beliebtes Mittel für Personalrotation ist scheint nicht von der Hand zu weisen sein. Besonders im Fall des Personalabbaus scheinen größere Unternehmen gerne diese Technik einzusetzen, um möglichst schonend vorzugehen. Dies ist in Österreich noch immer gute Sitte, wenn auch nicht mehr durchgehend, da das letzte Anheben des Pensionsantrittes dazu geführt hat, diese Möglichkeit der Personalzirkulation zu unterminieren. Nicht wenige Frauen und Männer rechneten noch vor wenigen Jahren bald in Pension gehen zu können und waren dann sehr überrascht als es dann plötzlich nicht mehr möglich war. Für viele begann damit die Tour de Force - Arbeitsmarktservice - Schulungen - Ansuchen um Pension - Arbeitsmarktservice und so weiter und so fort.

In Anbetracht dieser Tour de Force hat Marins Plädoyer für ein geschlechtsneutrales Antrittsalter durchaus etwas Gewinnendes. Runter mit dem Antrittsalter der Männer auf jenes der Frauen. Also mit 60 ab in die Pension, von mir aus mit der Option in allen Branchen und Bereicen auf weitere Beschäftigung bis 65. Für jene, die es wollen und jene, die es können.

Das von Marin "Sanierungsbedürftige" am Pensionssystem /(natürlich im Sinne einer nachhaltigen Sicherung) ist sicherlich mir einer Gleichsetzung des Beitrittsalters nicht erledigt, besonders dann nicht, wenn man/frau Erwerbskarrieren ein wenig genauer "zielgruppenspezifischer" unter die Lupe nimmt. Beispielsweise gelten für Akademiker/innen ganz andere Maßstäbe, was den Erwerbszeitraum betrifft, als für Hackler/innen. Akademiker/innen kommen verhältnismäßig spät in den Lohnarbeitsprozess, während Hackler/innen und Facharbeiter/innen durch die Lehrzeit bereits ca. 10 Jahre früher in den Lohnarbeitsprozess eintreten. Ferner erscheint es bei der zunehmenden Automatisierung, Digitalisierung und Auslagerung von Dienstleistungen und Produktion in Drittländer immer schwieriger der Fall zu sein, der Bevölkerung ausreichend Erwerbsarbeit zur Verfügung zu stellen. Pensionierung wird, wie oben angedeutet, als Gegenmittle eingesetzt. Ungelöst ist auch noch die Frage der Karenz (Familie, Betreuung von Angehörigen etc.) die weitgehend von Frauen übernommen wird und nicht zuletzt die Frage, wie es denn tatsächlich ausschaut mit über 55-Jährigen im Arbeitsleben.

Geht man/frau noch ein paar Gedankenschritte weiter und betrachtet, was z.B. die Entwicklungspsychologin und anerkannte Altersexpertin Ursula Staudinger (vgl: Die Zeit 11/2008 vom 06.03.2008 Seite 34) zum Thema Alter sagt, muss dem Gedanken das Antrittsalter immer weiter zu erhöhen doch mit einiger Vorsicht entgegnet werden. Wenn der Pensionsantritt immer mehr in das so genannte 3. Alter ausgedehnt wird, ist die Perspektive des wohlverdienten "Ruhe"standes im vierten Lebensabschnitt keine Perspektive. Hier wartet allzu oft die Demenz. Es gilt also die Hoffnung, dass auch die Älteren Arbeit als etwas Sinnstiftendes verstehen und neue Alters- und Arbeitsmodelle zu entwickeln.

Ich denke mit den Gedanken an die Ausführungen von Staudinger, dass ein Nachdenken über Pensionen stets ein Nachdenken über die Arbeitswelt erfordert . Mir riecht der Artikel von Herrn Marin, der sicherlich ein Experte auf seinem Gebiet ist, doch zu sehr nach einer Camouflage nach weiteren Erhöhungen des Pensionsantrittsalters unter dem Aspekt Gender. Ich glaube sein letzter Satz sollte lauten: "Wir müssen die Pensionskassen finanzieren. Koste es, was es wolle."

Freitag, 7. März 2008

Tra-ri-tra-ra der Rechnungshofbericht ist da...

Die Aufgabe des Rechnungshofes besteht in Österreich darin, das Geschäftsgebahren und inbesondere die Ausgaben von Institutionen des Bundes zu überprüfen. Dem Rechnungshof kommt dabei eine zentrale Rolle im Controlling zu. Die Ausrichtung ist thematisch. In seinem aktuellen Bericht (04/2008) widmet sich der Rechnungshof den Ausgaben, die im Rahmen der Förderung auf Bundesebene für diverse Frauenprojekte getätigt wurden. Die Interpretation eines solchen Themas ist natürlich alles andere als einfach. Schnell kommt es zu einem Aufrechnen unter dem Aspekt: "Wer hat das größere Stück des Kuchens bekommen?" und "Warum?".

Laut Bericht blieben die Ausgaben für Frauenprojekte in den Jahren Jahren "2004 bis 2006 weitgehend konstant und betrug im Jahr 2006 rd. 3,45 Mill. EUR. Für das Jahr 2007 wurde das Budget auf rd. 4 Mill. EUR erhöht."

Ein zweites Erkenntnis des Berichtes ist, dass vornehmlich Vereine, die in der Beratung von Frauen in Notsituationen tätig sind und waren, gefördert wurden. Allerdings seien innovative Einzelprojekte dabei nicht gefördert worden. Die Schwerpunktsetzung sei bei den Förderungen auch nicht deutlich genug umrissen worden. Ein allgemeines Ziel "Chancengleichheit" sei nicht konkret genug gewesen. Messbare und operative Ziele wurden vom Bericht eingefordert, was natürlich auch mit der Materie "Chancengleichheit" zu tun hat. Auch die Stellenungnahme des BKA, dass das Festlegen von operativen Zielen gegen die "Kundinnenfreundlichkeit" spräche, ließ der RH in seinem Papier nicht gelten.

Der RH legte folgendes Cluster der geförderten Vereine an:

– "Frauenservicestellen. (...) Der durchschnittliche Förderungsbetrag für die insgesamt 43 geförderten Projekte im Schwerpunkt "Frauenservicestellen" betrug im Jahr 2006 rd. 37.000 EUR.

– Unter den Schwerpunkt "Gewalt/Notrufstellen/Frauenhäuser" wurden 39 Projekte im Jahr 2006 gefördert, die durchschnittliche
Förderungshöhe betrug rd. 23.000 EUR.

– Der Schwerpunkt "Migrantinnen" beinhaltete jene Vereine, die Migrantinnen teilweise auch in deren Muttersprache — berieten und betreuten. Im Jahr 2006 wurden 29 Migrantinnenprojekte mit einer durchschnittlichen Förderungshöhe von rd. 10.000 EUR gefördert.

– "Beratungsstellen". Die durchschnittliche Förderungshöhe für die 38 Projekte betrug im Jahr 2006 rd. 12.000 EUR.

– Der Sammelschwerpunkt "Sonstige Projekte" wies ein breites Spektrum an diversen Projekten auf (z.B. Berufscoaching für Wiedereinsteigerinnen). Dieser Schwerpunkt umfasste auch innovative Einzelprojekte. Im Jahr 2006 wurden 35 "Sonstige Projekte" gefördert, die durchschnittliche Förderungshöhe betrug rd. 6.000 EUR.


Diese Schwergewichtung wurde als durchaus positiv gesehen. Als Minus fiel auf, dass zu Beginn 2007 die meisten Fördermittel bereits ausgegeben worden seien und somit Einzelprokekte kaum mehr Chance auf eine Förderung hatten. Ebenso sei die Verteilung der Fördermittel pro Einwohnerin je Bundesland unterschiedlich ausgefallen. Dass in Wien prozentuell die meisten Fördermittel ausgegeben wurden, darf nicht verwundern.

Ein Punkt sei jedoch noch herausgestrichen: Über die Art und Weise wie Fördermittel vergeben wurden existieren keine schriftlichen Unterlagen. Die alleinige Entscheidung wer oder was gefördert werden sollte unterlag der Minisiterin. Die Abteilungsleiterin besprachen die Ansuchen mündlich, jedoch ohne schriftliches Protokoll. Nicht nur für den Rechnungshof ist heir ein mehr an Transparenz notwendig.

Samstag, 1. März 2008

So schön kann die Schwangerschaft sein...

Ja, MaDonna ist die Beilage der Tageszeitung "Österreich" am Samstag. Nur für alle, die diesen publizistischen Umstand noch nicht kennen. Ich glaube es war der Chefredakteur der Presse, Michael Fleischhacker, der bei Erscheinen von "Österreich" meinte, es handele sich bei diesem Printmedium um die erste Tageszeitung, bei der man die Beilage lesen und den Rest im Papiercontainer des Vertrauens entsorgen könne. Bei der MaDonna-Beilage ist es in der Tat so. Die "Woman"-Lightversion für die ganze Woche aus dem Hause Uschi Fellner bringt natürlich nur jene Themen, die Frauen interessieren (könnten). Mode zum Nachshoppen, Powerfrauen und vieles mehr.

In der Ausgabe vom 1. März findet sich ein Artikel über das Mami-Buch von Katja Kessler. Interessant fand ich weniger den Artikel, der nach ein paar Zeilen meine Aufmerksamkeit aus seinem Bann entließ, sondern unten stehendes Foto mit der sensationellen Bildunterschrift "Model Maya Stollenwerk stellte sich über zwei Jahre für das 'Mami-Buch' zur Verfügung. Über 500 Fotos zeigen sämtliche Stadien und Probleme einer Schwangerschaft." Ob eine Schwangerschaft nur "Stadien" und "Probleme" mit sich bringt, kann ich leider nicht beurteilen, dass eine Schwangerschaft aber wahrscheinlich keine 2 Jahre dauert schon. Und das Model stellte die Stadien und Probleme "einer" Schwangerschaft zur Schau. Ich tippe einmal stark darauf, dass es ihre eigene Schwangerschaft und nicht die ihrer Nachbarin war. Schließlich wollen wir ja nicht annehmen, dass das Model als Austrägerin oder lebender Brutkasten missbraucht wurde.

Madonna - Beilage Österreich vom 01. 03. 2008

Dienstag, 5. Februar 2008

N wie "nachshoppen"

Nach dem "powershoppen" also das "nachshoppen". Interessant, wie dieses Verb "shoppen", das ja deutlich mehr Qualität ausdrückt als das biedere "einkaufen", doch bindungsfähig ist. Die Vorsilbe "nach" soll nach dem selben Prinzip wie bei "powershoppen", das eigentliche Verb mit einem Zusatzwert ausstatten.

Ausstatten ist dann auch schon das Zauberwort. Aufgefallen ist das Wort - Quellenangaben verpflichten - in der Samstagbeilage des Boulevardblattes "Österreich", das ja nichts anderes ist, als ein Kondensat aus den übrigen Blättern des Fellner-Konzerns auf niedrigstem Niveau. Diese Samstagbeilage mit dem wunderbaren Titel "MaDonna" ist eine Schlankversion vom "Woman". Und die Lieblingsrubrik von meiner Frau und mir, weil an Absurdität nicht zu überbieten, ist jene des "nachshoppens." Hier finden die geneigten Leser/innen Fotos von so genannten Stars vornehmlich u.s.-amerikanischer Provenienz in Ganzkörperaufnahmen, einen kurzen Beitrag zu ihrem Outfit und dann die Hinweise, wo man/frau die Kleidungsstücke, die die Angebeteten tragen "nachshoppen" kann.

Leider ist das "nachshoppen" keine 1:1-Angelegenheit. Die ausgewählten und vorgestellten Kleidungsstücke ähneln nur dem, was die Vorbilder tragen. Die Betonung liegt auf "Ähneln". Der Beitrag spielt gekonnt auf der alten Feststellung, dass "Mode" etwas mit "nachahmen" zu tun hat. Nachshoppen ist also - auch wenn die Redakteurinnen dies nicht so genau sagen - nichts anderes als der Versuch Hollywood-Stars zu immitieren und ihren Look für sich selbst zu übernehmen. Interessant ist eine derartige Rubrik eigentlich nur, wenn die Vorbilder einen wiedererkennbaren Kleidungsstil haben. Ansonsten funktioniert die Identifikation wohl kaum und das ganze "nachshoppen" ist Werbung für Kleidung ...

Dienstag, 22. Januar 2008

Gender Food

Wie ich jetzt in einer Zeitschrift gelesen habe, ist der neueste Schrei "Gender Food". Es handelt sich dabei um Produkte, die spezifisch auf die Bedürfnisse der verschiedenen Geschlechter abgestimmt sind. Es handelt sich also um eine Untergruppe des so genannten "Functional Food" - Lebensmittel, die ganz besondere Eigenschaften haben sollen z.B. besonders hohe Ballaststoffe etc.

Ein Klassiker im Bereich des "Gender Food" sind die herumkursierenden probiotischen Produkte, die besonders auf Frauen abgestimmt sind. Und zwar sowohl vom Marketing als auch als frauenspezifisches "functional food".

Der Verdacht, dass es sich beim "Gender Food" zumindest auch um einen Marketingschmäh handelt liegt nahe. Aus verschiedenen Gründen: "Gender" als Paradigma ist en vogue. Es wird fast jeder Lebensbereich mit dem Begriff "gender" beackert. "Gender budgeting, gender food etc.". Dabei darf nicht vergessen werden, dass "Gender" eindeutig das soziale Geschlecht bezeichnet. Dass Männer und Frauen verschiedene Bedürfnisse bei der Nahrungsaufnahme haben, klingt einleuchtend. Da es sich aber um einen biologischen Bereich handelt, müssten Produkte, die als "Gender Food" daher kommen eher als "Female Food" oder "Male Food" bezeichnet werden.

"Gender Eating" powered by Niederösterreichischer Gebietskrankenkasse

Stichwort: Geschlechtsspezifisches Essverhalten. Auf die standard gab es einen kurzen Beitrag dazu, dass die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse Vorträge zum Essverhalten der Geschlechter unter dem Schlagwort "Gender Eating" anbietet. Beim Ankündigungstext werden die Klischees brav zementiert. Männer essen eher Schweinsbraten und trinken Bier, Frauen fühlen sich kulinarisch eher bei Tee und Salatblättern zu Hause. Natürlich dienen Klischees dazu, Dinge auf den Punkt zu bringen und Aufmerksamkeit zu erzielen. Wenn Sie dann noch auf "running gags" oder Ähnliches treffen, dann ist der Erfolg garantiert. Vor allem das Thema Schweinsbraten ist im österreichischen öffentlichen Dikurs seit neuestem weiblich besetzt. Gesundheitsministerin Kdolsky gab ja kurz nach ihrer Angelobung zu, dem Schweinsbraten nicht abgeneigt zu sein. Mittlerweile gibt es auch ein Kochbuch zum Thema "Kdsolsy und der Schweinsbraten."

Dennoch scheint das Anliegen der NoeGKK ernst zu sein: "Ernährungsexperten erklären die Unterschiede im Essverhalten, bei der Körperwahrnehmung und der Lebensmittelauswahl von Mann und Frau und zeigen die verschiedenen Gesundheitsrisiken auf." heißt es auf der Homepage. Nur das Problem: unsere Ernährungsstile sind so unterschiedlich wie wir Menschen.

Freitag, 11. Januar 2008

Frauen und Autos

Die vielen zumeist nicht beweisbaren Sprüche und Vorurteile, dass Frauen nicht einparken könnten und so weiter kennen wir alle. Sie sind meist einfach nur abgeschmackt. Genau so ist es mit den Autos. Frauen stehen angeblich auf kleine Autos, die einem Überraschungsei nicht unähnlich sein sollen. Kleine Fahrgestelle zwischen Einkaufs- und Kinderwagen angesiedelt. Natürlich würde niemand den Begriff Frauenauto für die kleinen Wägelchen beanspruchen. Sie werden Miniflitzer, Stadtwagen, Zweitwagen etc. genannt. Jedoch nie Frauenauto. Dies bestätigt auch die Werbespruchdatenbank www.slogans.de. Bei der Suche fand sich unter den Stichwörtern "Frau" und "Autor" respektive "Frauen" und "Auto" kein einziger Eintrag. Und tatsächlich könnten diese kleinen Fahrzeuge Männern auch gut gefallen. Meine persönlichen Favoriten waren die kleinen Flitzer von Peugeot und Renault. Sprich R4 und R5, Clio und die 106 respektive 206er Serie. Ich als Mann fand schon immer, dass mir diese gut zu Gesicht stünden.

Tatsache ist, dass die Wahl vieler Frauen für Kleinfahrzeuge finanziell motiviert ist. Sobald Frauen mehr Geld verdienten, würden sie automatisch zu den heftigeren Maschinen tendieren. Geländewagen und Kabrios stünden dann auf dem Programm. Und tatsächlich sind mir in meinem pedestrischen Alltag auch schon bei der einen oder anderen Ampel Frauen in diesen überdimensionierten Geländelimousinen aufgefallen. Eigentlich sind diese elegant gestylten Trucks ja was für Männer. Für erfolgreiche Männer. Für richtige Männer eben. Und genau diese Eigenschaften der Geländelimousinen scheinen erfolgreichere Frauen auch für sich in Anspruch nehmen zu wollen.

So schreibt Luise Ungerboeck in ihrem Artikel "Was Frauen wollen (und was nicht)" wie folgt: "Erreicht das frauliche Einkommen (endlich) Mittelstandsdimensionen, pfeift die Besserverdienerin nicht selten auf motorisierte Vernunft und Sparsamkeit und freut sich, wenn sie im Parkhaus einandhalb Parkplätze verstellt (daneben hat dann wieder bestenfalls ein Stadtflitzer Platz)." (Ungerböck, der Standard, 11. Jänner 2008, Seite 13). Und ein weiteres Kriterium sei, dass Autos vor allem einmal "schick" zu sein haben. Das klingt jedoch wieder nach der alten Mär, dass stets Frauen den Familienwagen aussuchen. Und: Auto ist eine Sache des Status' über die Geschlechter hinaus.

Dienstag, 8. Januar 2008

Genderswitch 1.1.

Beim Surfen fiel mir folgender Kurzbeitrag in die Hände:

Manderl oder Weiberl
"Ich wär gern ein Mann", sagt meine Beste und spannt sich ihre Brüste flach in Richtung Rücken. Nicht, dass sie damit auch nur bis zu den Schulterblättern kommen würde. Sie reduziert einfach das Volumen und schaut sich in den Schritt.

"Spinnst du?" Ich blinzel sie an. "Unkontrollierbare Ständer, wildwuchernde Behaarung, die den Körper überfällt, und dann der Anspruch, immer den starken Mann markieren zu müssen - darauf bist du scharf?"

"Nein, ich möchte nur mal unbedingt wissen, wie es ist, als Mann Sex zu haben."

Hmm, stimmt. Der Gedanke klingt verdammt interessant.

Quelle: Frag Fräulein Frieda auf FM4

Wollen wir das nicht alle? Träumt nicht selbst die Hollywoodbagage von diesem Thema, wenn sie Mel "Ultrakatholik" Gibson in die Arena schickt und mit "Was Frauen wollen" nichts anderes im Sinn haben" als vom Macho zum Womanizer zu werden - um im Endergebnis Frauen abzuschleppen. Etwas differenzierter geht es Ellen Barkin bei "Switch". Sie ist tatsächlich ein Mann im Frauenkörper und unvergesslich für mich wie sie in der Früh ins Bad geht und auf einmal etwas vermisst. Und das Beste ist: der Geschlechtstausch findet aus pädagogischen Gründen statt. Der Macho soll lernen, wie es einer Frau geht und die wahre Liebe suchen. Und doch geht es dann doch irgenwie nur um Sex...

Und auch in Fräulein Friedas Kolumne geht es "nur um Sex"... Und dennoch ist der Satz: "Nein, ich möchte nur mal unbedingt wissen, wie es ist, als Mann Sex zu haben." etwas komplexer als gedacht und impliziert jeder Menge grundsätzliche Fragen. Wenn eine Frau als Mann Geschlechtsverkehr hat, wird sie es nachwievor mit einem Mann oder doch lieber mit einer Frau tun? Impliziert der Wechsel des Körpers und das damit suggerierte andere Erleben, dass auch die Sexualität sich verändert? Und mit dem Wechsel des Körpers wird ja auch ein verändertes sexuelles Handeln suggeriert? Macht es nicht gerade die Spannung aus, nicht genau zu wissen, wie das Gegenüber reagiert... Fragen über Fragen

Mittwoch, 2. Januar 2008

Megatrend 2008: Frauen

Matthias Horx ist sozusagen so etwas wie die voraussagende Kristallkugel des deutschen Sprachraumes. Seine Aufgabe ist es jedoch nicht die Zukunft als Gewissheit und eintretende Ereignisse vorauszudeuten, sondern gewisse Trends. In einer Ausgabe des One-Kundenmagazins (Mobiltelefonanbieter in Austria) beschreibt er die Trends für 2008. Neben der Globalisierung und der Glokalisierung - also der Stärkung des Nah-Raumes - sind Frauen ein "Megatrend". Klingt im ersten Moment nicht wirklich neu. Also, wieso sieht der gute Matthias Horx "Frauen" als Megatrend an? Seine Begründung liegt darin, dass das "Bildungspotenzial von den Männern zu den Frauen" umverteilt wird und Frauen einen bedeutenden Machtzuwachs zu verzeichnen haben. Sie verändern laut Horx "Politik und Soziostruktur und prägen mehr und mehr die Nachfrage in Handel, Konsum und Dienstleistung."

Dies bedeutet, dass Frauen immer mehr die Gesellschaft prägen. Nicht nur sozial und politisch, sondern auch im Sinne von Marketing. Das spricht Horx sicher an, wenn er von der Nachfrage im Handel, Konsum und Dienstleistung spricht. Frauen, die nach wie vor unentdeckte Zielgruppe.

Quelle: one.business. Blick in die Zukunft. Ausgabe 4/2007. Promotionsbeilage von der Standard. Content: www.content-partners.at

Aktuelle Beiträge

Platzmangel
Aus gegebenem Anlass: Manderl und Weiberl wird weitergeführt...
spruecheklopfer - 1. Okt, 06:27
Sylvie Francoise Van...
Neulich besprach ich in einer lustigen Runde das Thema...
spruecheklopfer - 25. Sep, 11:54
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Das fand ich auch rasend komisch. Manueller Trackback: http://alteeule .blogage.de/entries/2011/9 /19/Ein-Tatort-und-die-Art -einen-Pullover-auszuziehe n
eule70 (Gast) - 21. Sep, 01:14
Tatort entdeckt Intersexualität...
Der "Tatort" ist nicht nur Krimi, sondern auch Gesellschaftsportrait....
spruecheklopfer - 20. Sep, 19:50
Eine OTS-Aussendung zum...
Es ist ja nicht unsere Sache hier im Weblog, komplette...
spruecheklopfer - 16. Sep, 18:59

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