Mittwoch, 5. November 2008

Unter den Flügeln der Löwin

Die Generali-Versicherung bietet in Deutschland ein spezielles Versicherungspaket für Frauen an.

Ich zitiere:

So haben Sie Ihre finanzielle und gesundheitliche Vorsorge im Griff.Lassen Sie sich von unserem Vorsorge-Programm für die Frau überzeugen.
Hier finden Sie die passenden Lösungen - leistungsstark und innovativ:
Private Altersversorgung
Absicherung bei Berufsunfähigkeit
Schutz für das Kind
Absicherung bei Pflegebedürftigkeit
Unfallversicherung für die Frau
Unfallversicherung für das Kind
Private Krankenzusatzversicherung


Interessant finde ich, welches Rollenverständnis bei diesen wenigen Stichworten durchblitzt. Kinder sind Frauensache auch noch im Versicherungsbereich.

Generali Österreich geht sogar noch weiter. Hier gibt es ein Programm das sich "Ladies Care" nennt. Zusätzlich wird mit dem Slogan "weil Frauen anders sind" geworben. Schön, dass Frauen mittlerweile als Zielgruppe entdeckt worden sind. Das besondere Goodie: Frauen können sich spezifisch von Frauen beraten lassen.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Männer sehen (gerne) rot

"Frankfurt/Main - Die Farbe Rot macht Frauen für Männer sexuell attraktiver. In einer amerikanischen Studie stuften die männlichen Teilnehmer eine auf einem Foto abgebildete Frau dann als besonders begehrenswert ein, wenn die Frau rote Kleidung trug oder wenn das Bild einen roten Rahmen hatte. Auf die Bewertung von Sympathie und Intelligenz hatte die Farbe dagegen keinen Einfluss."

Dies ergibt laut APA Aussendung und Berichterstattung in der hiesigen Presse zumindest eine Studie von der Universität Rochester. Es ginge dabei nicht um eine kulturell anerzogene Vorliebe, sondern um ein Programm, das auf der biologischen Ebene abliefe. Ganz ähnlich wie bei Primaten, wo eine rote Färbung der Geschlechtsorgane die Empfängnisbereitschaft signalisiere. Die Autor/innen der Studie behaupten, dass es eine Parallele in der Art der Reaktion gäbe (sowohl bei Menschen als auch bei Primaten.)

Eine interessante Studie, die natürlich einige Vorurteile zu bestätigen scheint. Ich höre schon die Unkenrufe über die Primitivität des Mannes. Aber einige Gedanken lassen mich doch zweifeln. Allein die These, dass es sich um ein rein biologisches Programm handele, empfinde ich als Reduktion. Zweifelsohne ist "rot" eine starke Signalfarbe, die unsere Aufmerksamkeit besonders berührt. Nicht umsonst wird "rot" eingesetzt, um im Straßenverkehr, aber auch im Verkauf, die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer/innen und/oder Kund/innen zu lenken. Wohlgemerkt die Aufmerksamkeit von beiden Geschlechtern. Dass hier ein biologisches Programm angesprochen wird, ist sicherlich unbestritten. Die Farbe "rot" hat jedoch auch kulturell gewachsene Implikationen, die nicht zu negieren sind. In den meisten Kulturkreisen ist "rot" als besondere Signalfarbe akzeptiert /verbreitet und wird auch dementsprechend eingesetzt. Selbst in der katholischen Liturgie ist "rot" eine ganz besondere Farbe und wird nur zu sehr bestimmten, sehr feierlichen Anlässen zugelassen (Pfingsten). "Rot" als Trauerfarbe ist durchaus verpönt und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie trauernde Angehörige (vor allem) Witwen sehr darauf bedacht waren und sind, im ersten Jahr nach dem Dahinscheiden ihres Gatten kein "rot" zu tragen. Vor allem aus Gründen einer möglichen falschen Deutung durch andere Menschen.

Und wenn Casinos - etwa jenes in Baden bei Wien - in ihrer neuen Inneneinrichtung ganz bewusst auf die Farbe "rot" setzen, genauso wie das so genannte Rotlichtmilieu, aber auch Archetypen wie Schneewittchen mit dem roten Mund und der besonders weißen Haut arbeiten, dann denke ich, dass "rot" unbestritten die Farbe der Verführung und der Sexualität ist.

Interessant wäre es die Studie mit schwulen und lesbischen Vergleichsgruppe zu machen, respektive mit heterosexuellen Frauen, denen in rot gewandete Männer vorgelegt werden. Von derartigen Vergleichsgruppen ist nämlich in besagtem Artikel keine Rede.

Und noch ein Hinweis: Der Online-Artikel des Standard berichtet in zwei verschiedenen Ressorts zu diesem Thema. Einmal unter dem Ressort "Wissenschaft" und einmal auf dieStandard. Oben zitiere ich den ersten Absatz des Artikels auf die Standard. Im Ressort Wissenschaft beginnt der Artikel wie folgt:

"Dass Männer recht einfach funktionieren, ist hinlänglich bekannt. Wie einfach, ist dann doch immer wieder aufs Neue erstaunlich. Nun fanden Psychologen der Universität Rochester im Bundesstaat New York heraus, wie Frauen sich durch einen einfachen Trick sexuell attraktiver machen können: indem sie einfach rote Kleidung tragen."

Schön wenn Vorurteile im Wissenschaftsressort so präsent sind.

Link: Der Standard

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Dürfen sich Männer als Feministen bezeichnen?

Diese Frage ging man/frau auf dieStandard nach. So wie es sich gehört mit einem ordentlichen Pro und einem definitiven Contra. Die Argumentationsstränge sind natürlich sehr interessant und bedürfen der näheren Betrachtung. Den geneigten Leser/innen sei noch ins Stammbuch geschrieben, dass ich einfach davon ausgehen, dass es sich bei den Autor/innen um Autorinnen handelt.

PRO:

So einfach können Männer sich nicht als Feministen bezeichnen. Es ist aber schon so, dass sich in den Kategorien Geschlecht und Gender Einiges getan hat und auch Männer, haben defizitäre Lebensentwürfe respektive Probleme mit ihren Role Models. ("sind es zunehmend auch dezitierte "Männlichkeitsentwürfe", die ehemals weibliche Eigenschaften und Rollenmuster, wie zum Bespiel die Bereitschaft zur Übernahme von Betreuungspflichten, integrieren.")

Der Begriff wird von der Autorin quasi ausgeweitet, steht pars pro toto für all jene, die eine Gleichberechtigung der Geschlechter und somit die Verbesserung der welt wollen. Vor allem spannend ist, dass Feminismus mit dem Kampf gegen Defizite gleich gesetzt wird. Unausgesprochen ist die Tendenz, die sich schon seit einiger Zeit um Feminismus und Gender spannt, nämlich jene um Diversity. Sind die Kategorien Mann und Frau nicht zu wenig ausreichend, um bestimmten Problemen auf den Grund zu gehen. Haben wir als Feminstinnen wirklich das Recht, uns um die Genderfragen in anderen Kulturen zu kümmern. Und vor allem sind die Fragen und theoretischen Inputs, die der Feminismus stellt, sowieso immer nur denkbar im Verein mit einer Männerforschung?

CONTRA:
Männer, die sich Feministen schimpfen, haben nichts anderes als den eigenen Vorteil im Kopf ("Jene Sorte Männer, die mit treuem, ja nahezu flehentlichem Blick bekennt, wie gut sie es mit uns Frauen meinen. Und sogleich Lösungen parat haben, die ihnen selbst am meisten nützen.")

Und, selbst wenn sie selbstlos und mit dem notwendigen theoretischen Rüstzeug versehen sind, können sie sowieso nicht mitreden, da sie nicht dieselben Erfahrungen machen wie Frauen.
("Denn auch wenn diese Männer theoretisches Wissen über Feminismus, Frauenbewegung & Co angehäuft haben, eines werden sie nie erfahren (müssen): wie es ist, Frausein an Leib und Seele zu merken, zu denken und zu fühlen."). Bei diesem Contra wird mir echt Angst und Bange. Ist das Pro zwar auch eher ein jein, das über den Umweg einer Begriffserweiterung funktioniert, so ist dieses contra ein nein aus der Prä-Butler-Zeit.

Freitag, 17. Oktober 2008

Sachdienliche Hinweise auf andere Weblogs

Offensichtlich erfreuen sich auch die Damen und Herren Blogger in anderen Blogs des allseits beliebten Themas Gender Mainstreaming. Einen solchen Beitrag möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten
    Herold.twoday.net

    Besonderes Augemerk bitte ich den/die geneigte/n Leser/in auf das Bild zum Beitrag zu legen.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Männersprüche, die nerven

Laut einer Aussendung der AP sind Frauen auf bestimmte Sätze von Männern besonders allergisch. Die deutsche Frauenzeitschrift "bella" habe diesbezüglich eine repräsentative Umfrage unter ihren Leserinnen gemacht.

So störe der Spruch "Was essen wir heute?" 65 Prozent der befragten Frauen. 59 Prozent der Frauen nerve es, wenn ihr Partner sagt: "Ich kann mich nicht um alles kümmern". Auf dem dritten Platz in diesem Ranking findet sich mit 54 Prozent der Spruch "Ist doch deine Tochter" wieder. Der in der Frage "Wie lange brauchst du noch im Bad?" versteckte Vorwurf nervt 43 Prozent der Frauen. Sie sind der Meinung, dass Männer keinen Respekt vor ihrer Schönheitspflege hätten.

Auch Komplimente kommen nicht immer gut an. Besonders, wenn sie eher platt sind. "Schatz, du siehst immer gut aus!" können Frauen (31 Prozent) auch nicht hören. Aber auch "Ich mach' nur noch mal eben schnell was am Computer" komme nicht wirklich gut an, denn das wird garantiert wieder Stunden dauern. Das Meinungsforschungsinstitut Gewis befragte laut "bella" 1.051 Frauen im Alter zwischen 35 und 60 Jahren.

Welche Sprüche von Männern ärgern Sie?

Dienstag, 7. Oktober 2008

Date Rape

Vor einiger Zeit las ich im "Irish Independent" einen Beitrag über "Date Rape" (siehe auch Wörterbuch). Anlass der Diskussion war die bekannte Schauspielerin Helen Mirren. Helen Mirren ist einem breiteren Publikum durch ihre Rolle als "Queen" (für den Sie den Oskar bekam) oder in den "Calendar Girls" bekannt.

In einem in England erschienen Interview machte Helen Mirren von sich reden. Sie vertrat die Meinung, dass das so genannte Date Rape (Vergewaltigung bei einem Rendez-Vous, meist nach hohem Alkohol- und/oder Drogenkonsum) nicht vor Gericht verhandelt werden sollte. Sie forderte also nichts anderes als die Entkriminialisierung.

Damit trat sie eine Diskussion in den britischen und englisch-sprachigen Medien los, die ihres Gleichen sucht. Einerseits wurde das Thema beleuchtet und etliche Artikel darüber geschrieben (wie eben in besagtem Irish Independant-Artikel oder auch in der Cosmopolitan) andererseits setzte ein Sturm der Entrüstung ein.

So vertrat Martina Devlin in der Ausgabe vom 4. September des Irish Independent folgende Meinung: "Of course, a woman has the right to call a halt at any stage of sexual encounter. But if she's so tanked up she can't say her name let alone say no to sex, then claiming rape is difficult. Unwanted sexual attention? Absolutely. Predatory behaviour on a man's part? Certainly. Rape? Afraid not." (Frei übersetzt: Natürlich hat eine Frau zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit "Halt" zu sagen, doch wenn sie so abgefüllt ist, dass sie weder ihren Namen aussprechen noch nein zu Sex kann, wird es schwierig von einer Vergewaltigung zu sprechen. Ungewollte sexuelle Zuwendung? Absolut? Raubtierhaftes Verhalten des Mannes? Sicherlich. Vergewaltgung? Bedaure, nein). Konsequent auch die Definition von "Date Rape": "Nonconsensual sex, but without the use or threat of violance". (Also nicht einvernehmlicher Geschlechtsverkehr, doch ohne die Androhung und Anwendung von Gewalt.). Eine Grauzone, die man/frau am besten mit "ausnützen" umschreiben kann. Der von Devlin beschriebene Fall

Natürlich wird dieser Standpunkt (und jener von Helen Mirren) nicht von allen Kommentator/innen geteilt. So wurde ein Leserbrief am 8. September in derselben Zeitung veröffentlich in dem eine gewisse Marie Sandland heftig widersprach: Der Mythos, dass Frauen für eine Vergewaltigung "zu tadeln" seien, sprich eine Art von Mitschuld hätten, würde seit Jahren von Frauenorganisationen bekämpft. Die Leserbriefschreiberin gesteht ein, dass es sich bei der Thematik "Date Rape" um eine Grauzone handele, doch das Fallbeispiel, das Devlin brachte, sei ein klarer Fall von Vergewaltigung. Die Autorin bezieht sich dabei auf eine angebliche Passage im Gesetz, dass "rücksichtsloses Verhalten" des Mannes, genauso dazu zähle. Auf jeden Fall zementiere der Artikel die Ansicht, dass Frauen, die sich in einer bestimmten Weise verhielten, gerade darum betteln würden.

In der ganzen Diskussion stellen sich für mich zwei Grundfragen: (1) Ist ein Date bereits eine Einladung zum Geschlechtsverkehr? und (2) Inwiefern kann auf Zurechnungsfähigkeit plädiert werden, wenn bei BEIDEN ausreichend Alkohol/Drogen im Spiel waren. Mit ausreichend meine ich, dass eine konkrete Erinnerung nicht mehr möglich ist.

Zur ersten Frage einige Überlegungen:
Ein Rendez-Vous oder ein Date ist vom Prinzip her noch immer eine einvernehmliche Geschichte, die zwar kulturell leicht unterschiedlich gehandelt werden kann. Es geht jedoch aus meiner Sicht darum, den oder die andere/n kennen zu lernen. Einen netten Abend miteinander zu ziehen und die Grenzen zunächst bei sich selbst zu ziehen und diese Grenzen auch a priori zu verhandeln. Eine dieser Grenzen muss immer jene sein, dass ich selbst zurechnungsfähig bin. Dies gilt für Mann und Frau. Klare Spielregeln sind ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.

Zur zweiten Frage:
Der Umgang mit Alkohol und Drogen erzählt viel über unsere Gesellschaft. In Irland ist mir aufgefallen, dass das Thema Alkohol sowohl bei Frauen als auch bei Männern durchaus vorhanden ist. Vor allem Single-Frauen sind in den Pubs anzutreffen und sie trinken keinen Orangensaft. Daher versteht sich auch der Schluss in Devlins Artikel: "Women neet do be aware consequences can occur when they drink - alcohol lowers theri defences. (...)" (Frei übersetzt: Freuen müssen sich der Konsequenzen bewusst sein, wenn sie Alkohol trinken. Der Alkohol verringert ihre Verteidigung.)

To be continued

Freitag, 3. Oktober 2008

Date Rape

Aus der einen oder anderen College-Film-Fernsehserie u.s.-amerikanischer Provenienz dürfte dieses Phänomen auch bei uns bekannt sein. Mann und Frau treffen sich. Es kommt zum Geschlechtsverkehr. Meist sind Alkohol und Drogen im Spiel. Der Unterschied zur "klassischen" Vergewaltigung liegt darin, dass die (meist) weiblichen Opfer sich am Tag danach nicht erinnern können ob der Geschlechtsverkehr einvernehmlich war oder ob sie den Mann durch den überhöhten Alkoholkonsum für "schuldig" halten sollen.

Dabei ist in der Diskussion immer wieder zu unterscheiden:
(1) Frau trinkt selbst und aus freien Stücken zu viel
(2) Frau wird durch Alkohol und andere Substanzen gefügig gemacht. Die aktuelle Debatte, dreht sich im Wesentlichen, um den ersten Punkt.

Freitag, 26. September 2008

Schleier und "einäugige" Frauen

Diskussionen um das Tragen eines Kopftuches gehören zum migrationspolitischen Alltag in Westeuropa. Kein anderes Symbol wird derart mit dem Islam in Verbindung gebracht, wie das Kopftuch, der Tschador oder die Burka.

Somit wird eines der stärksten religiösen und kulturellen Symbole des Islams und der anverwandten kulturellen -ismen eindeutig von Frauen besetzt. Die Frage, ob Sie dies ganz freiwillig tun ist zunächst sekundär. Ähnliches ist in der christlichen Welt nicht zu beobachten. Weder der Fisch noch das Kreuz - als religiöse Symbole der Christ/innen - werden von einem Geschlecht für sich beansprucht respektive einem Geschlecht zugerechnet. Interessant erscheint mir darüber hinaus, dass ein Bekleidungsstück, das ebenfalls in den so genannten westlichen Kulturen vorkommt, in einer anderen als religiöses und/oder kulturelles Identitätsmerkmal gesehen wird. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der Halbmond als Symbol des Islams weitaus weniger im kollektiven Gedächtnis des Abendlandes verankert ist als eben das Kopftuch.

Und gerade weil das Kopftuch so eng mit dem Islam und seinen abgeleiteten -Ismen in Europa verbunden ist, sind Nachrichten, die über dieses Thema aus dem Nahen und Mittleren Osten zu uns drängen von großer Aufmerksamkeit gekennzeichnet. Sei es die Diskussion um das Kopftuchverbot an türkischen Universitäten oder wie in einem neueren Fall, die Forderung eines gewissen Scheich Mohammed al-Habdan, der laut Pressebericht, der Meinung ist, Frauen sollten in der Öffentlichkeit auch ihre Augen mit einem Schleier oder zumindest eines der beiden Augen bedecken. Das Argument ist durchaus das zuerwartende Sexuelle: Die Blicke der Frauen seien vor allem für unverheiratete Männer schwer zu ertragen. Ein spanne(r)nder und äußerst diskussionswürdiger Ansatz. Frauen müssen ihre Reize verhüllen, damit die armen Männer nicht in Versuchung geführt werden. Damit wird der Mann zum Unschuldigen und zum Opfer, der den "Reizen der Frau erliegt". Die männlichen Zuschreibungen der femme fatale, der Verführerin, der Teufelin sind schnell bei der Hand. Die adäquate Kleidung wird in Saudi Arabien sogar vorgeschrieben und von der Religionspolizei vollkommen überwacht.

Für westeuropäische Ohren ist eine solche Forderung unverständlich. Die gelebte vestimentäre Praxis eine vollkommen unterschiedliche. Bei sommerlichen Temperaturen sind es in vielen Fällen (nicht in allen) Frauen, die mehr Haut zeigen, als die Männer. In bestimmten Kreisen sind kurzärmelige Hemden sogar verpönt und auch im Sommer ist die lange dünne Hose angesagt, während Frauen durchaus im Kleid außer Haus und ins Büro gehen dürfen (wobei von "dürfen" im Sinne einer expliziten Erlaubnis keine Rede sein darf.)

Aber den Topos der "verhüllten" Frau finden wir auch gerade in religiösen Feiern in Europa. Das Lüften des Schleiers ist nach wie vor bei der Hochzeit üblich und auch bei Begräbnissen ist das Tragen eines schwarzen Schleiers hin und wieder zu sehen, wenn auch nicht mehr so oft wie in früheren Zeiten. Jedoch ist es noch gar nicht so lange her, dass Frauen auch in Westeuropa zumindest ab einem bestimmten Alter in Sack und Asche herum gehen mussten. Auch wenn ich die saudi-arabische Vermummungsgesetzgebung für Frauen nicht gut heißen kann, so würde ich sie nicht allzu schnell verurteilen. Frauenrechte werden auch in Europa nach wie vor beschnitten - auch in der Bekleidungsfrage.

Link zum Artikel: die Presse online
die Standard online

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