Freitag, 3. Juni 2011

Mailath-Pokorny nimmt Gender Mainstreaming ernst!

Wien - Am letzten Maiwochenende fand der Parteitag der Wiener SPÖ statt. Kultur und Wissenschaftsstadtrat Mailath-Pokorny erinnerte in einer OTS-Aussendung an die Eckpunkte seines Beitrages. Er forderte, dass Bildung nicht nach Herkunft, sondern nach Leistung gefördert werden müsse. Er betonte weiterhin in seiner Rede, dass Österreich im OECD-Schnitt über eine zu niedrige Akademiker*innenquote verfüge.

Weiterhin verwies er auf die jüngsten Erfolge der Wiener Kulturszene, wie z.B. das Popfest, um am Ende seiner Aussagen zu betonen, dass die Stadt Wien Gender Mainstreaming ernst nehme. In der Aussendung heißt es: "Stolz sei er auch darauf, dass die Mehrzahl der Neubesetzunen im Kulturbereich Frauen seien: "Wir nehmen Gender Mainstreaming ernst!""

Diese Aussagen sind sehr allgemeiner Natur, dennoch sollten sie etwas genauer betrachtet werden. Das Besetzen von Stellen mit Frauen im Sinne der positiven Diskriminierung bleibt aus meiner Sicht - eine Diskriminierung. Die Erhöhung des Frauenanteils mittels Quotenregelung kann auch anders gelöst werden, indem Führungsstellen stets nach dem Vier-Augen-Prinzip ausgeschrieben werden müssten. Ich will hier nicht jenen nach dem Munde schreiben, die meinen, man/frau solle einzig nach Qualifikation entscheiden. Dies ist nur dann möglich, wenn Bewerbungen komplett anonym laufen - sprich keine persönliche Angaben zur Person gemacht werden. Und auch dieser Ansatz ist nur dann sinvoll, wenn man/frau davon ausgeht, dass das Geschlecht keine Rolle auf die Ausübung einer Funktion spielt - was durchaus ein diskutierbarer Ansatz ist.

Ferner kann ich das Mantra von der zu niedrigen Akademiker*innenquote nicht mehr hören. Nehmen wir die offiziellen Arbeitslosenzahlen für den Mai 2011 so befinden sich knapp 10.000 Menschen (wobei zwischen FH, Bak. und Uni in der Statistik unterschieden wird) in der Arbeitslose. Die Kennzahl "Universität" weist 4708 Frauen und 4205 Männer für den Mai 2011 aus. Abgesehen davon, dass wir hier Zahlen haben, die doch eine gewisse Differenz aufweisen, zeigt sich deutlich, dass die Akademiker*innenarbeitslosigkeit im Steigen begriffen ist. 5,2 Prozent plus im Vergleich zum Vorjahr. Und betroffen sind mehr Frauen als Männer. Leider ist der Schlüssel nicht nach Fächern aufgebaut. Aber ich traue mich zu sagen, dass es sich sehr stark um Absolvent*innen der "Lettres" handelt. Die Diskussion um eine höhere Akademiker*innenquote ist obsolet und eine Scheindiskussion, solange Stellen im öffentlichen Dienst insbesondere an den Universitäten gestrichen werden, nicht klar definiert wird, welche Akademiker*innen die Wirtschaft haben möchte und generell Fächer nach Geschlecht segregiert sind.

Presseaussendung Mailath-Pokorny
PDF - Aktueller Monatsbericht AMS Mai 2011

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