AK für Sie - Gleiche Chancen, gleicher Lohn..
Die Arbeiterkammer, die ja eigentlich eine Arbeiter_innenkammer sein sollte, fordert in der Zeitschrift "AK für Sie" (Ausgabe Februar 2010) gleiche Chancen und gleichen Lohn für Frauen und Männer. Angeblich sind es ja Leute wie Sie und ich, die auf der Straße befragt werden und ihre persönliche Sicht der Dinge preis geben. Es fällt nur auf, dass die Kurzinterviews mit Erik Hentsch, Astrid Seis und Co. wie die Stehsätze der derzeitigen Frauenpolitik/Frauenministerin klingen. Frauen in Führungspositionen, mehr Betreuungsangebote für arbeitende Frauen, Vorbildfunktion der Politik, Männer in die Karenz, flexible Freizeitangebote für Frauen etc. und natürlich noch bessere Karenzmodelle. Dies bedeutet nicht, dass die angebotenen Positionen schlecht seien... Es fällt nur auf, dass in den Interviews keine Gegenstimmen laut werden oder Positionen, die etwas Neues bringen würden. Modelle der Grundsicherung werden nicht angedacht, ebenso wenig wie gesetzliche Mindestlöhne. Ich weiß schon: auch diese Modelle sind nicht neu. Aber die geneigten Leser_innen finden auch kaum Worte darüber, dass die Betriebe stärker in die Pflicht genommen werden sollen. Wo sind die flächendeckenden Betriebskindergärten, die Automatisierungsabgaben bei Rationalisierungsprozessen, der Wegfall der Gruppenbesteuerung für Großunternehmen, die Besteuerung auf überlange Öffnungszeiten (Teilzeit existiert ja vor allem auch im Handel), die verstärkte Kontrolle der Schwarzarbeit vor allem in den neuralgischen Sektoren Bau und Gastronomie respektive Soziales (Pflege, Nachhilfe) etc.
Aber noch einmal: es sind vor allem die Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Motivierte Mitarbeiter_innen, die ordentlich bezahlt - und nicht ausgepresst werden wie die sprichwörtliche Zitrone - bringen dem Unternehmen à la longue mehr als das kurzfristige Anziehen der Sparschraube.
Aber noch einmal: es sind vor allem die Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Motivierte Mitarbeiter_innen, die ordentlich bezahlt - und nicht ausgepresst werden wie die sprichwörtliche Zitrone - bringen dem Unternehmen à la longue mehr als das kurzfristige Anziehen der Sparschraube.
spruecheklopfer - 4. Feb, 19:19