Küssen verboten
Jetzt ist es schon die zweite Schule in Österreich, in der ein "Küssverbot" oder zumindest die Aufforderung erlassen wurde. Küssen ist in der Schulöffentlichkeit zu unterlassen. Der Direktor der oberösterreichischen Hauptschule in Gunskirchen erließ dieses informelle Verbot, da ein Schüler eine Schülerin zum Küssen bedrängt hatte.
Originalzitat aus der Standard vom 20. 11. 2008
Eine Schülerin der HS Gunskirchen hatte sich beschwert, weil sie von einem ungeliebten Jüngling zum Knutschen genötigt worden sei. Im Schulforum, in dem Lehrer und Eltern sitzen, wurde dieser Zwischenfall thematisiert. Erstens hätten derartige Intimitäten an der Schule nichts verloren und zweitens können, wie bereits passiert, Grenzen der Zumutbarkeit überschritten werden. So beschloss das Schulforum einstimmig, dass in allen Klassen mit den Schülern über persönliche Grenzen diskutiert werden solle, erläutert Heilinger.
Zudem gab es noch besagten Elternbrief von Direktor Biermair, in dem er bat, auf die Kinder einzuwirken, damit diese Vorgänge abgestellt würden. "Diese zum Teil lang anhaltenden Küsse auf den Mund haben nichts mit Begrüßen und Verabschieden zu tun und sind daher in der Schule zu unterlassen" , schließt sich auch der Bezirksschulinspektor der Meinung der Schulleitung an. Man wolle sich auch nicht eines Tages mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, nichts unternommen zu haben, sollte es zu einem ernsteren Zwischenfall kommen, hatte Biermair noch als Begründung angeführt.
Auch der österreichische Sender Ö3 brachte eine Reportage zu diesem Thema. Interessant, dass im Anschluss der Song "I kissed a girl" von Kate Perry gespielt wurde. Das verwundert nicht. Der Song befindet sich seit Wochen in den Charts und hat bereits für manchen Aufreger gesorgt. Eine genauere Betrachtung des Textes ist in diesem Kontext vielleicht gar nicht so uninteressant: In einer Strophe heißt es:
No, I don't even know your name
It doesn't matter
You're my experimental game
Just human nature
It's not what good girls do
Not how they should behave
My head gets so confused
Hard to obey
Und wer will schon ein "good girl" oder ein "good boy" sein. Dass Jugendliche solche Songs als persönliche Hymnen vor sich herträllern, um ihrem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen, ist ja auch nichts Neues. So tragen solche Songs zur Identitätsbildung bei. Dieser spezielle Song stellt eine Entschuldigung und Ermutigung heran gezogen wird bestimmte Dinge (Küssen zwischen Mädchen) auszuprobieren.
Zappt man/frau durch die diversen "Bildergalerien" von Partys und Clubbings, sind schmusende Teens und "züngelnde" Mädchen keine Seltenheit. Was in der Freizeit also offensichtlich dazu gehört, wird natürlich auch auf dem Schulhof Einzug halten.
Auch eine Jugendbewegung, wie die so genannten "Emos", befürwortet ein intimes Verhalten. Das so genannte "Hugging" also "Umarmen" gehört zum Kommunikationsverhalten der Emos. Es ist nicht nur fixer Bestandteil der inneren Kommunikation, sondern "Ritual".
Worum geht es Jugendlichen wirklich? Sich auszuprobieren? Sich und andere zu entdecken? Mit Sicherheit. Vielleicht haben wir es auch mit einer Reaktion auf einen erkalteten Umgang unter einander zu tun? Eine gewisse Körperlichkeit und Körperbehaglichkeit in Form von Berührungen ist absolut wichtig für unsere Balance. Ein Diskussionsprozess wurde initiiert. Verbote helfen wenig.
Originalzitat aus der Standard vom 20. 11. 2008
Eine Schülerin der HS Gunskirchen hatte sich beschwert, weil sie von einem ungeliebten Jüngling zum Knutschen genötigt worden sei. Im Schulforum, in dem Lehrer und Eltern sitzen, wurde dieser Zwischenfall thematisiert. Erstens hätten derartige Intimitäten an der Schule nichts verloren und zweitens können, wie bereits passiert, Grenzen der Zumutbarkeit überschritten werden. So beschloss das Schulforum einstimmig, dass in allen Klassen mit den Schülern über persönliche Grenzen diskutiert werden solle, erläutert Heilinger.
Zudem gab es noch besagten Elternbrief von Direktor Biermair, in dem er bat, auf die Kinder einzuwirken, damit diese Vorgänge abgestellt würden. "Diese zum Teil lang anhaltenden Küsse auf den Mund haben nichts mit Begrüßen und Verabschieden zu tun und sind daher in der Schule zu unterlassen" , schließt sich auch der Bezirksschulinspektor der Meinung der Schulleitung an. Man wolle sich auch nicht eines Tages mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, nichts unternommen zu haben, sollte es zu einem ernsteren Zwischenfall kommen, hatte Biermair noch als Begründung angeführt.
Auch der österreichische Sender Ö3 brachte eine Reportage zu diesem Thema. Interessant, dass im Anschluss der Song "I kissed a girl" von Kate Perry gespielt wurde. Das verwundert nicht. Der Song befindet sich seit Wochen in den Charts und hat bereits für manchen Aufreger gesorgt. Eine genauere Betrachtung des Textes ist in diesem Kontext vielleicht gar nicht so uninteressant: In einer Strophe heißt es:
No, I don't even know your name
It doesn't matter
You're my experimental game
Just human nature
It's not what good girls do
Not how they should behave
My head gets so confused
Hard to obey
Und wer will schon ein "good girl" oder ein "good boy" sein. Dass Jugendliche solche Songs als persönliche Hymnen vor sich herträllern, um ihrem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen, ist ja auch nichts Neues. So tragen solche Songs zur Identitätsbildung bei. Dieser spezielle Song stellt eine Entschuldigung und Ermutigung heran gezogen wird bestimmte Dinge (Küssen zwischen Mädchen) auszuprobieren.
Zappt man/frau durch die diversen "Bildergalerien" von Partys und Clubbings, sind schmusende Teens und "züngelnde" Mädchen keine Seltenheit. Was in der Freizeit also offensichtlich dazu gehört, wird natürlich auch auf dem Schulhof Einzug halten.
Auch eine Jugendbewegung, wie die so genannten "Emos", befürwortet ein intimes Verhalten. Das so genannte "Hugging" also "Umarmen" gehört zum Kommunikationsverhalten der Emos. Es ist nicht nur fixer Bestandteil der inneren Kommunikation, sondern "Ritual".
Worum geht es Jugendlichen wirklich? Sich auszuprobieren? Sich und andere zu entdecken? Mit Sicherheit. Vielleicht haben wir es auch mit einer Reaktion auf einen erkalteten Umgang unter einander zu tun? Eine gewisse Körperlichkeit und Körperbehaglichkeit in Form von Berührungen ist absolut wichtig für unsere Balance. Ein Diskussionsprozess wurde initiiert. Verbote helfen wenig.
spruecheklopfer - 20. Nov, 07:11