Die Sache mit den Überstunden

Und wieder mal etwas Statistisches. Diesmal zum Thema Überstunden. Dass die Statistik Austria herausgefunden hat, dass immer mehr Überstunden geleistet werden, darf nicht wirklich verwundern.

So haben angeblich im Jahre 2007, 822.000 Arbeitnehmer/innen Überstunden geleistet. Davon entfallen die Überstunden auf 560.500 Männer und auf 261.500 Frauen. Die geleisteten Überstunden belaufen sich im Schnitt auf 8,8 Stunden pro Woche.

Nun diese Zahl gibt dann doch zu denken. Nicht nur, dass immer mehr Menschen immer mehr Überstunden leisten, sondern auch die Tatsache, dass doppelt so viele Männer wie Frauen sich an Überstunden beteiligen.

Interessant ist jedoch auch die Zahl, dass die tatsächlich geleistete Arbeit in Stunden von Quartal zu Quartal und von Jahr zu Jahr sinkt. Lag die gesamte Arbeitszeit im Jahr 2006 noch bei 34,8 Stunden, so ist auch für 2007 ein leichter Rückgang zu erwarten, da im 3. Quartal die Zahl bei durchschnittlich 33,6 angesiedelt ist.

Ein interessanter Widerspruch, der sich aber nur aufschlüsseln lässt, wenn man/frau die genauen Berechnungen anschaut. Vor allem ist die Frage nicht geklärt, ob Überstunden mit eingerechnet sind - was angesichts der Tatsache, dass es sich um die "tatsächliche Arbeitszeit" handelt, zumindest wahrscheinlich ist.

Zum Thema Überstunden gibt es ja allerdings Einiges zu sagen. Überstunden werden mittlerweile ja fast nur mehr durch Zeitausgleich abgegolten, was den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin in jedem Falle billiger kommt. Dass Männer mehr Überstunden absolvieren, hat - Vorsicht Hypothese - vielleicht etwas mehr damit zu tun, dass hier noch ein Karrieredenken vorherrscht und Männer es sich vielleicht eher leisten können von zu Hause weg zu bleiben, da die Doppelbelastung Haushalt und Beruf vornehmlich für die Frauen reserviert ist. Natürlich wäre es auch schön zu wissen, wie viele Überstundenpauschalen in diese Statistik hinein fallen. Auch das wurde nicht differenziert.

Aber eines gilt auf jeden Fall: jede Überstunde nimmt einem potenziellen Arbeitnehmer oder einer potenziellen Arbeitnehmerin die Möglichkeit der Arbeit weg. Vielleicht sollte bei all dem Gerede um die Entlastung des Faktors Arbeit, wie es so schön im politischen Newspeak heißt, auch einmal andersrum gedacht werden. Bezahlte Arbeit muss sich wieder lohnen - auch für die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.

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