Freitag, 6. Juni 2008

Das Lippenbalsam vom Arbeitsmarkservice

Es gibt sicherlich schönere Dinge, als sich auf einer Veranstaltung herum zu tummeln, bei der das magistratische Amt für Diversity, der waff (Wiener Arbeitnehmer/innenförderungsfond) und das AMS sich zusammen tun, um interessierten Bürger/innen vornehmlich aus den Wiener Gemeindebezirken Margareten und Mariahilf die Möglichkeit der allgemeinen Information und Beratung zu geben.

Solche Informationsveranstaltungen muten denn auch ein wenig komisch an, wenn sie in den Räumlichkeiten einer großen Hotelkette stattfinden. Neben den fast schon zur Pflicht gehörenden Gratiskugelschreibern minderer Qualität und den Hochglanzbroschüren, sowie diversen Schreibblöcken und einem netten unverbindlichen Gespräch, gab es ein Goodie, das mir besondere Freunde macht(e). Das Arbeitsmarktservice hat doch tatsächlich ein besonderes Give-Away (wie man/frau neudeutsch zu sagen pflegt) in seinem Programm. Frei nach dem Motto: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Ein Lippengloss in Form eines Lippenstiftes (vulgo: "Labello" - nein, ich kassiere keine Sponsorengelder) mit einem penetranten, süsslichen Geschmack, der an künstliche Vanille und die billigen Duftwässer, die eine Zeit lang so Mode waren, erinnert. Man soll natürlich nicht alles schlecht machen. Meine Frau war ganz entzückt über das Präsenterl, hat sie doch einen gewissen Lippenbalsamfetisch entwickelt.

Aber zurück zum AMS. Eine alles in Allem ungeliebte Organisation wie das Arbeitsmarktservice (die sehr viele wichtige Aufgaben wahrnimmt - und das muss auch immer wieder betont werden) agiert mit diesen Give-Aways und kleinen Geschenken als hätten sie etwas zu verkaufen. Sie agieren wie ein Dienstleister in ihren Außenauftritten, betreiben Werbung, verschenken Werbeartikel. Der Messeauftritt war - ebenso wie jener aller anderen Organisationen - so professionell, wie man/frau das von jeder x-beliebigen Messe kennt. Eigene Beratungskojen beim Waff, PC-Terminals und Beratungszone beim AMS. Besonders hervorzuheben sind die charmanten Betreuerinnen (beim waff und der MA waren auch Männer anwesend), eine sogar in einem Dirndl. Ich hatte und habe den Eindruck: die Damen machten gute Miene zum bösen Spiel. Aber vielleicht gehört auch das zum Gender Mainstreaming und Diversity Schwerpunkt des AMS, dass man/frau die Give-Aways geschlechtsspezifisch auswählt, nur Frauen in der Beratung stehen und der Auftritt nach Außen darüber hinwegtäuschen soll, dass es eigentlich um die Existenz vieler Menschen geht. Gendermainstreaming und Lippengloss hin oder her.

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