Olympische Spiele und das Geschlecht 1.2.

Wir erinnern uns noch gut an die letzten sportlichen Hochjubelleistungsveranstaltungen. Und wir erinnern uns an Caster Semenya. Sie startete 2009 bei den Leichtathletikweltmeisterschaften und distanzierte ihre Konkurrentinnen um über 2 Sekunden, was Gerüchte um die Intersexualität von Semenya nährte. Nach diesem überdeutlichen Sieg wurde eine Untersuchung des Geschlechts angeordnet, obwohl bereits vor dem Rennen die Startberechtigung getestet wurde. Oder wie es Elisabeth Gollackner (Fm4) formuliert: Frauen mit zu breiten Schultern und zu wenig Brust fallen den Herren Doktoren zum Opfer.

Der Internationale Leichtathletikverband untersuchte, welches Geschlecht Semenya habe. Im April 2010 erreichte die internationalen Medien die Nachricht, dass die Athletin wieder in Saragossa starten wolle; allerdings wolle die Athletin die Untersuchung noch abwarten.

Caster Semenya erhielt vom Internationalen Leichtathletik-Verband wieder die Starterlaubnis im Juli 2010. Es bestünden laut IAAF keine Bedenken mehr an ihrem Geschlecht.

Die Inszenierung der Geschlechter und das Festhalten an der rigorosen Zweiteilung der Welt in Mann und Frau ist nirgendwo so rigoros wie in der Welt des Sports. Zarte Versuche "gemischte" Bewerbe, wie etwa beim Tennis im Mixed-Double oder beim Alpinen Ski in einem Nationenbewerb mit jeweils 3 Männern und Frauen einzuführen verstärken diese Trennung eher als dass sie sie vermindern.

Die Idee zum Beispiel eine Transgenderkategorie bei bestimmten Bewerben einzuführen erscheint wohl den meisten Funktionären und Funktionärinnen so absurd, dass nicht einmal darüber nachgedacht wird.

Elisabeth Gollackner erwähnt zwar Semenya - aber angesichts der Winterolypiade wäre es spannend an Erik/a Schinegger zu erinnern. Erika Schinegger wurde 1966 Abfahrtsweltmeisterin. Als sie 1968 zur Olympiade antreten sollte, musste sich sich einem Test unterwerfen, da es Verdachtsmomente gegen Fahrerinnen aus dem damaligen Ostblock gab. Es kam heraus, dass Erika Schinegger Pseudohermaphrodit, da seine/ihre Geschlechtsteile nach innen gewachsen waren und dies von Baby auf, nicht diagnostiziert wurde.

Erika Schinegger ließ sich operieren und wurde zu Erik Schinegger. Er versuchte nun bei den Herren mitzufahren, doch trotz mehr als ansprechender Trainingszeiten blieb ihm die Aufnahme ins Herren-Nationalteam verweht. 2005 wurde ihr/sein Schicksal verfilmt.

Gender Trouble also auch im österreichischen Sport.

Semenya auf Wikipedia
Elisabeth Gollackner

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