...warum bloß so...1.1.
Lange habe ich nichts mehr geschrieben. Den meisten wird es egal sein. Aber hin und wieder soll der Mensch auch einmal eine Pause machen. Am besten bei einem Bier oder etwas anderem. Nun. Ich bin kein Biertrinker und so kann es sein, dass mir das Bier, das ich nicht konsumiere, trotzdem sauer aufstößt. Die große Brauerei im 16. Wiener Gemeindebezirk, die auch den Namen dieses Bezirks trägt - richtig Ottakring - wirbt schon seit einiger Zeit mit zwei komischen Gestalten à la Pat und Paterchon. Der eine steht vorne im Bild und preist das Ottakringer Bier an. Der andere sitzt im Hintergrund und schweigt demonstrativ, ein so genanntes 16er Blech haltend. Um es gleich vorweg zu nehmen; nein diese Bierwerbung inspiriert mich nicht, endlich Ottakringer zu konsumieren.
Neulich gab es die beiden Gestalten in einem neuen Werbespot. Die EM verpflichtet und so faselte der eine etwas von der falschen Biermarke, die von den Frauen eingekauft worden wäre. Das "falsche" Bier würde einem den Konsum des Fußballmatchs verleiden und das hätte ein Nachspiel. Als ich das zum ersten Mal hörte, war ich zwar nicht direkt entsetzt, aber das so genannte Wortspiel blieb mir doch irgend wie unerfreulich im Halse stecken.
Warum das so ist, ist einfach erklärt: Die Redewendung "das hat ein Nachspiel" bedeutet nichts anderes, als die An-Drohung von Konsequenzen der unerfreulichen Art und Weise. Auch wenn das Nachspiel hier im Sinne von Verlängerung und "Nach dem Spiel", verstanden werden soll, ändert dies nichts an seinem ursprünglichen Gehalt. Schlimm ist, dass den Frauen ein Nachspiel angedroht wird, weil sie das falsche Bier eingekauft haben. Es lebe das gute alte Patriachat. "Mami, bring mir bitte doch die Patchen und ein Bierli, ich muss Fußball schauen und bitte störe mich nicht die zwei nächsten Stunden." Machogehabe pur wird hier evoziert. Die Frauen sollen die Konsequenzen ihres Faux-Pas erdulden. Sollte hier an irgend etwas Schlüpfriges im Sinne von Altherrenhumor gedacht worden sein... auch das ist wahrscheinlich, ging der Schuss ebenso nach hinten los... Schlüpfrige Stammtischwitzchen in der Werbung lassen das beworbene Produkt nicht im besten Licht stehen.
Wenn man/frau sich nun auch noch das "Nachspiel" beim Fußball im Sinne einer "Dritten Halbzeit" ausmalt - und diese Assoziation ist alles andere als weit hergeholt - ist der Gewaltkontext offensichtlich.
Erfreulich ist, dass dieser Werbespot der Firma Ottakringer nicht ohne Nachspiel blieb.
Ein Fußballverein protestierte und drohte sogar das Ottakringer aufgrund des sexistischen Spots von der Ausschankliste zu streichen.
Die Konsequenz der Brauerei. Sie setzen den Spot ab, argumentieren jedoch mit "Amstetten". Die Werbung sollte keineswegs zur Gewaltanwendung anregen. Aber aufgrund des Inzestfalles in Amstetten hätte man/frau ja die Reaktionen nicht vorhersehen können. Eigenartige Ansichten. Aber gut. Der Spot ist weg und es ist lobenswert, dass sich der Fußball mittlerweile doch scheinbar immer mehr gegen Sexismus auftritt. Vielleicht bleiben uns Werbespots von Ottakringer vielleicht sogar erspart.
Mehr Infos: die Standard: "Bloß so?"
Neulich gab es die beiden Gestalten in einem neuen Werbespot. Die EM verpflichtet und so faselte der eine etwas von der falschen Biermarke, die von den Frauen eingekauft worden wäre. Das "falsche" Bier würde einem den Konsum des Fußballmatchs verleiden und das hätte ein Nachspiel. Als ich das zum ersten Mal hörte, war ich zwar nicht direkt entsetzt, aber das so genannte Wortspiel blieb mir doch irgend wie unerfreulich im Halse stecken.
Warum das so ist, ist einfach erklärt: Die Redewendung "das hat ein Nachspiel" bedeutet nichts anderes, als die An-Drohung von Konsequenzen der unerfreulichen Art und Weise. Auch wenn das Nachspiel hier im Sinne von Verlängerung und "Nach dem Spiel", verstanden werden soll, ändert dies nichts an seinem ursprünglichen Gehalt. Schlimm ist, dass den Frauen ein Nachspiel angedroht wird, weil sie das falsche Bier eingekauft haben. Es lebe das gute alte Patriachat. "Mami, bring mir bitte doch die Patchen und ein Bierli, ich muss Fußball schauen und bitte störe mich nicht die zwei nächsten Stunden." Machogehabe pur wird hier evoziert. Die Frauen sollen die Konsequenzen ihres Faux-Pas erdulden. Sollte hier an irgend etwas Schlüpfriges im Sinne von Altherrenhumor gedacht worden sein... auch das ist wahrscheinlich, ging der Schuss ebenso nach hinten los... Schlüpfrige Stammtischwitzchen in der Werbung lassen das beworbene Produkt nicht im besten Licht stehen.
Wenn man/frau sich nun auch noch das "Nachspiel" beim Fußball im Sinne einer "Dritten Halbzeit" ausmalt - und diese Assoziation ist alles andere als weit hergeholt - ist der Gewaltkontext offensichtlich.
Erfreulich ist, dass dieser Werbespot der Firma Ottakringer nicht ohne Nachspiel blieb.
Ein Fußballverein protestierte und drohte sogar das Ottakringer aufgrund des sexistischen Spots von der Ausschankliste zu streichen.
Die Konsequenz der Brauerei. Sie setzen den Spot ab, argumentieren jedoch mit "Amstetten". Die Werbung sollte keineswegs zur Gewaltanwendung anregen. Aber aufgrund des Inzestfalles in Amstetten hätte man/frau ja die Reaktionen nicht vorhersehen können. Eigenartige Ansichten. Aber gut. Der Spot ist weg und es ist lobenswert, dass sich der Fußball mittlerweile doch scheinbar immer mehr gegen Sexismus auftritt. Vielleicht bleiben uns Werbespots von Ottakringer vielleicht sogar erspart.
Mehr Infos: die Standard: "Bloß so?"
spruecheklopfer - 28. Mai, 08:18