Ältere am Arbeitsmarkt...1.0.
Und immer wieder freut es uns, wenn wir sozialpolitisch nach Skandinavien schauen können. Dass Schweden immer wieder als Vorzeigemodell erwähnt wird (so auch in diesem Artikel) und zusammen mit Dänemark als Musterschülerinnen der Europäischen Union gelten, wird mittlerweile gebetsmühlenartig wiederholt. Keine Woche vergeht ohne, dass wir eine mediale Beweihräucherung jener Staaten erfahren, in denen sozialpolitisch Milch und Honig fließen. Neidig schielen die Sozialminister/innen der anderen Staaten in das gelobte Land - pardon die gelobten Länder - im Norden Europas.
Besseres Schulsystem, weil Gesamtschule, kaum arbeitssuchende Menschen und ein Wirtschaftswunder. IKEA hat das Lebensgefühl sowieso verbessert.
Und wenn wir ganz ehrlich sind: Es geht uns nicht so schlecht, dass wir das Land der Mitternachtssonne und des Elchtests ständig im Mund führen müssen. Nur einen Punkt finde ich bemerkenswert. Die Schwed/innen dürften wenig Angst vor dem Alter und vor der Zukunft haben. Das suggeriert zumindest ein Artikel von Stefan Löffler. In Schweden würden fast doppelt so viele 55 bis 64-jährige arbeiten als in Österreich. Der beigefügten Grafik der Statistik Austria ist zu entnehmen, dass in Österreich die Erwerbstätigenquote der 50 bis 54-jährigen Menschen auf durchschnittlich 75% fällt. Österreich wurde angeblich sogar für die niedrige Erwerbsbeteiligung von Älteren gerügt. Frauen sind stärker betroffen als Männer. Die Quote fällt bei Ihnen viel stärker. Sie liegt bei den 50-54 Jährigen gerade einmal bei 70% (bei den Männern sind es 80%). In Schweden ist dies wie gesagt nicht so. Auch nicht in Dänemark, wo man auf eine starke Sozialpartnerschat setzt. In Schweden reagierte man in den 70ern, als das Wirtschaftswachstum merklich abflachte und die Arbeitslosenzahl stieg, mit Erleichterung des Pensionsantrittes oder mit Frühpension (sic!). Allerdings ist auch dort wie hier klar, dass Menschen, die mit 55 statt mit 65 in Rente gehen, weniger lang in die Sozialsicherungssysteme zahlen und länger davon profitieren. Das ist nun einmal die Krux an diesem Sparverein, der als Pakt der Generation daherkommt. Wenn eine Generation auslässt (weniger Beitragszahler/innen) und eine Generation verstärkt aus dem Topf ihr Einkommen bezieht (Pensionist/innen) geht sich das Ganze dann irgendwann nicht mehr ganz aus. Ein einfaches Rezept war es daher, das Pensionsantrittsalter in die Höhe zu schrauben. Theoretisch sinnvoll, praktisch weniger. Denn Ältere finden in Österreich schwer einen Job. Viele wurden, weil die Frühpension abgeschafft wurde, mit Golden Handshake entlassen. Dass Ältere in Österreich keinen Job finden hat mehrere Gründe. Ältere gelten als zu teuer, zu unflexibel etc. Das Klischee des typischen Arbeitnehmers in Österreich lautet: 30 bis 45 Jahre alt, männlich und weiß. Überstundenbereitschaft und angemessene Einkommensvorstellungen (wobei angemessen aus der Perspektive des/der Arbeitgeber/in zu sehen ist). Ich füge "Sehr gute Deutschkenntnisse" hinzu. Man hat ja nichts gegen Ausländer/innen. Sie sollten nur sehr gut deutsch sprechen und ihr Schnitzel essen. Ab 50 gelten Männer wie Frauen quasi als unvermittelbar. Immer wieder heißt es, dass die Politik gefordert sei. Sie lässt sich auch fordern und tut mehr als ihr Ruf. Schulungen, Beschäftigungsprogramme mit hohen Förderungen für die Wirtschaft sind ein Mittel, das gerne angewandt wird. Implacementstiftungen, Umschulungen und Selbständigkeitsprogramme kommen hinzu. Ein anderes wesentlicher Schritt besteht darin, die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen. In Wahrheit sind die Unternehmer/innen, die gefordert sind. In wenigen Jahren werden auch in Österreich Fachkräfte verstärkt fehlen. Sowohl männliche als auch weibliche.
Lesen Sie mehr: heureka! Das Wissenschaftsmagazin im Falter. Zum Artikel: Lasst Sie arbeiten
Besseres Schulsystem, weil Gesamtschule, kaum arbeitssuchende Menschen und ein Wirtschaftswunder. IKEA hat das Lebensgefühl sowieso verbessert.
Und wenn wir ganz ehrlich sind: Es geht uns nicht so schlecht, dass wir das Land der Mitternachtssonne und des Elchtests ständig im Mund führen müssen. Nur einen Punkt finde ich bemerkenswert. Die Schwed/innen dürften wenig Angst vor dem Alter und vor der Zukunft haben. Das suggeriert zumindest ein Artikel von Stefan Löffler. In Schweden würden fast doppelt so viele 55 bis 64-jährige arbeiten als in Österreich. Der beigefügten Grafik der Statistik Austria ist zu entnehmen, dass in Österreich die Erwerbstätigenquote der 50 bis 54-jährigen Menschen auf durchschnittlich 75% fällt. Österreich wurde angeblich sogar für die niedrige Erwerbsbeteiligung von Älteren gerügt. Frauen sind stärker betroffen als Männer. Die Quote fällt bei Ihnen viel stärker. Sie liegt bei den 50-54 Jährigen gerade einmal bei 70% (bei den Männern sind es 80%). In Schweden ist dies wie gesagt nicht so. Auch nicht in Dänemark, wo man auf eine starke Sozialpartnerschat setzt. In Schweden reagierte man in den 70ern, als das Wirtschaftswachstum merklich abflachte und die Arbeitslosenzahl stieg, mit Erleichterung des Pensionsantrittes oder mit Frühpension (sic!). Allerdings ist auch dort wie hier klar, dass Menschen, die mit 55 statt mit 65 in Rente gehen, weniger lang in die Sozialsicherungssysteme zahlen und länger davon profitieren. Das ist nun einmal die Krux an diesem Sparverein, der als Pakt der Generation daherkommt. Wenn eine Generation auslässt (weniger Beitragszahler/innen) und eine Generation verstärkt aus dem Topf ihr Einkommen bezieht (Pensionist/innen) geht sich das Ganze dann irgendwann nicht mehr ganz aus. Ein einfaches Rezept war es daher, das Pensionsantrittsalter in die Höhe zu schrauben. Theoretisch sinnvoll, praktisch weniger. Denn Ältere finden in Österreich schwer einen Job. Viele wurden, weil die Frühpension abgeschafft wurde, mit Golden Handshake entlassen. Dass Ältere in Österreich keinen Job finden hat mehrere Gründe. Ältere gelten als zu teuer, zu unflexibel etc. Das Klischee des typischen Arbeitnehmers in Österreich lautet: 30 bis 45 Jahre alt, männlich und weiß. Überstundenbereitschaft und angemessene Einkommensvorstellungen (wobei angemessen aus der Perspektive des/der Arbeitgeber/in zu sehen ist). Ich füge "Sehr gute Deutschkenntnisse" hinzu. Man hat ja nichts gegen Ausländer/innen. Sie sollten nur sehr gut deutsch sprechen und ihr Schnitzel essen. Ab 50 gelten Männer wie Frauen quasi als unvermittelbar. Immer wieder heißt es, dass die Politik gefordert sei. Sie lässt sich auch fordern und tut mehr als ihr Ruf. Schulungen, Beschäftigungsprogramme mit hohen Förderungen für die Wirtschaft sind ein Mittel, das gerne angewandt wird. Implacementstiftungen, Umschulungen und Selbständigkeitsprogramme kommen hinzu. Ein anderes wesentlicher Schritt besteht darin, die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen. In Wahrheit sind die Unternehmer/innen, die gefordert sind. In wenigen Jahren werden auch in Österreich Fachkräfte verstärkt fehlen. Sowohl männliche als auch weibliche.
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spruecheklopfer - 10. Okt, 09:36