Donnerstag, 8. April 2010

Die Rechte und Gender Mainstreaming

Dass im Zuge von Frau Rosenkranz' Wahlkampf für das Amt der Bundespräsidentschaft ihr Buch "MenschInnen - Auf dem Weg zum geschlechtslosen Menschen" wieder hervorgezogen wird, verwundert die geneigten Leser_innen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Es ist eben Zeit alles in die Waagschale zu werfen, was Frau Rosenkranz zu bieten hat. Vorallem nachdem Frau Rosenkranz sich mit ihren verharmlosenden Aussagen zum Nationalsozialismus respektive zum Wiederbetätigungsgesetz den rechten Bogen doch etwas überspannt haben dürfte, erscheint es wahrscheinlich, dass in den letzten Apriltagen vor dem Wahlgang die "Gender Mainstreaming"-Keule gezogen wird.

Die Website www.unzensiert.at, die schon durch ihren Titel so fesch freidenkerisch und unkonventionell daherkommen will, ist nichts anderes als eine FPÖ-Propaganda-Website, die vom "Olympia"niken und Martin Graf-Intimus Walter Asperl betrieben wird. Nebenbei bemerkt ist Asperl der Büroleiter von Parlamentspräsident Martin Graf (FPÖ). Doch zurück zu "unzensiert.at"

Ich zitiere an dieser Stelle aus der Rezension zu Rosenkranz' Buch:

"Gender Mainstreaming ist ein Kampfbegriff der politischen Linken, welcher immer mehr zur Realität wird. Wenn man sich die Ziele dahinter etwas genauer ansieht, erkennt man die Gefährlichkeit dieses auf den ersten Blick nur skurill und seltsam anmutenden Zugangs."

Gender Mainstreaming als linke Verschwörung? Sehr interessant. Jedoch nicht neu als Vorwurf. Skurril ist der Beitrag jedoch alleine deshalb, weil ihm ein Zitat von Simone de Beauvoir voran gestellt wurde... O tempora, o mores. Simone de Beauvoir auf einer FPÖ-Website.

Aber auch die deutsche NPD hat Gender Mainstreaming als neuen Kampfplatz entdeckt. Auch hier der wird Gender Mainstreaming als "Irrweg" und als "neomarxistisch" bezeichnet. Es wundert nicht, dass dann auch noch Gaby Kuby zitiert wird. Die NPD'ler halten " Gender-Mainstreaming-Strategie für ein gigantisches feministisches Umerziehungsprogramm [...]." Es diene "ausschließlich den Interessen radikaler Feministinnen und Anhängern sexueller Ausnahmeerscheinungen."

Weil "neomarxistisch" für etliche Leute in den so genannten neuen Bundesländern durchaus sympathisch sein könnte, muss Gender Mainstreaming also auch noch als irgendwie pervers dargestellt werden. Grund der Ausführungen zum Thema Gender Mainstreaming war ein Antrag der sächsischen NPD im Landtag, alle Programme die Gender Mainstreaming beinhalteten sofort einzustellen und statt ihrer ein Familienkompetenzzentrum einzurichten. Ich denke, dass auch Sachsen-Anhalt sich dem Gender Budgeting verschrieben haben wird - zumindest in Teilbereichen. Was es also bedeuten würde alle Gender-Mainstreaming-Programme zu stoppen, kann man_frau sich ja leicht vorstellen. Der Antrag blieb im Übrigen in der Minderheit.

Link: NPD Pressetext
Manderl und Weiberl-Text zu Rosenkranz

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