Donnerstag, 25. Juni 2009

FPÖ gibt sich zahm in Sachen Gender

Die FPÖ gibt sich in Sachen Gender Mainstreaming ausnahmsweise einmal zahm. Eine diesbezügliche Presseaussendung liest sich durchaus vernünftig. Man staunt, dass Gender Mainstreaming und Gleichbehandlung einmal nicht als Schwulenideologie abgetan werden. Außer mit dem Grundsatz, dass das Geschlecht eine biologische und eine kulturell/sexuell/sozial konstruierte Seite verfügt, scheint es keinen Widerspruch zu geben. Und dennoch, was sich so verständnisvoll liest, birgt Einiges in sich:

Zitat: "Unterreiner betonte die Meinung der Freiheitlichen, wonach es gelte die Unterschiede zwischen Frauen und Männern anzuerkennen, ohne davon Rechte und Privilegien abzuleiten: "Unsere Einstellung zur Gleichberechtigung fußt auf der Idee der Partnerschaft zwischen Frauen und Männern im privaten wie im beruflichen Bereich, die sich auf Liebe und Achtung begründet.""

Der Begriff der "Partnerschaft" war Bestandteil der SPÖ-Gleichbehandlungspolitik (Frauenpolitik) der 70er und frühen 80er Jahre. Die Frau als vollwertige Partnerin des Mannes zu sehen war sicher in jener Zeit ein absoluter Fortschritt. Heute kann dieser Begriff nur mehr losgelöst von "Liebe und Achtung" auf der einen Seite und zwischen Mann und Frau auf der anderen Seite (Frau und Frau, Mann und Mann, Transgender sind auch zu denken) gesehen werden Hier spielt das heterosexuelle konservative Weltbild der FPÖ deutlich hinein, wenn auch in einer schönen Verpackung.

Die Forderung, dass mehr Männer in Volksschule und Kindergarten arbeiten sollen, ist nicht neu. Das Problem ist bestens bekannt (googlen hilft). Die FPÖ springt also auch hier wieder auf einen fahrenden Zug auf, nur um sich erneut und zum wiederholten Male "als Männerpartei" zu präsentieren.

Bemerkenswert ist jedoch folgender Satz:

Wien (OTS) - "Es ist selbstverständlich, dass niemand aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder der Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung diskriminiert werden darf", erwähnt FPÖ-NAbg. Mag. Heidemarie Unterreiner eingangs ihrer heutigen Rede im Nationalrat. Die dafür vorgesehenen Strategien, diese Vorgaben zu erreichen seien jedoch "langfristig untauglich und daher abzulehnen".

Hin und wieder frisst der Wolf doch Kreide oder steckt zumindest im Schafspelz.

Quelle: OTS-Aussendung der FPÖ

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