Dürfen sich Männer als Feministen bezeichnen?
Diese Frage ging man/frau auf dieStandard nach. So wie es sich gehört mit einem ordentlichen Pro und einem definitiven Contra. Die Argumentationsstränge sind natürlich sehr interessant und bedürfen der näheren Betrachtung. Den geneigten Leser/innen sei noch ins Stammbuch geschrieben, dass ich einfach davon ausgehen, dass es sich bei den Autor/innen um Autorinnen handelt.
PRO:
So einfach können Männer sich nicht als Feministen bezeichnen. Es ist aber schon so, dass sich in den Kategorien Geschlecht und Gender Einiges getan hat und auch Männer, haben defizitäre Lebensentwürfe respektive Probleme mit ihren Role Models. ("sind es zunehmend auch dezitierte "Männlichkeitsentwürfe", die ehemals weibliche Eigenschaften und Rollenmuster, wie zum Bespiel die Bereitschaft zur Übernahme von Betreuungspflichten, integrieren.")
Der Begriff wird von der Autorin quasi ausgeweitet, steht pars pro toto für all jene, die eine Gleichberechtigung der Geschlechter und somit die Verbesserung der welt wollen. Vor allem spannend ist, dass Feminismus mit dem Kampf gegen Defizite gleich gesetzt wird. Unausgesprochen ist die Tendenz, die sich schon seit einiger Zeit um Feminismus und Gender spannt, nämlich jene um Diversity. Sind die Kategorien Mann und Frau nicht zu wenig ausreichend, um bestimmten Problemen auf den Grund zu gehen. Haben wir als Feminstinnen wirklich das Recht, uns um die Genderfragen in anderen Kulturen zu kümmern. Und vor allem sind die Fragen und theoretischen Inputs, die der Feminismus stellt, sowieso immer nur denkbar im Verein mit einer Männerforschung?
CONTRA:
Männer, die sich Feministen schimpfen, haben nichts anderes als den eigenen Vorteil im Kopf ("Jene Sorte Männer, die mit treuem, ja nahezu flehentlichem Blick bekennt, wie gut sie es mit uns Frauen meinen. Und sogleich Lösungen parat haben, die ihnen selbst am meisten nützen.")
Und, selbst wenn sie selbstlos und mit dem notwendigen theoretischen Rüstzeug versehen sind, können sie sowieso nicht mitreden, da sie nicht dieselben Erfahrungen machen wie Frauen.
("Denn auch wenn diese Männer theoretisches Wissen über Feminismus, Frauenbewegung & Co angehäuft haben, eines werden sie nie erfahren (müssen): wie es ist, Frausein an Leib und Seele zu merken, zu denken und zu fühlen."). Bei diesem Contra wird mir echt Angst und Bange. Ist das Pro zwar auch eher ein jein, das über den Umweg einer Begriffserweiterung funktioniert, so ist dieses contra ein nein aus der Prä-Butler-Zeit.
PRO:
So einfach können Männer sich nicht als Feministen bezeichnen. Es ist aber schon so, dass sich in den Kategorien Geschlecht und Gender Einiges getan hat und auch Männer, haben defizitäre Lebensentwürfe respektive Probleme mit ihren Role Models. ("sind es zunehmend auch dezitierte "Männlichkeitsentwürfe", die ehemals weibliche Eigenschaften und Rollenmuster, wie zum Bespiel die Bereitschaft zur Übernahme von Betreuungspflichten, integrieren.")
Der Begriff wird von der Autorin quasi ausgeweitet, steht pars pro toto für all jene, die eine Gleichberechtigung der Geschlechter und somit die Verbesserung der welt wollen. Vor allem spannend ist, dass Feminismus mit dem Kampf gegen Defizite gleich gesetzt wird. Unausgesprochen ist die Tendenz, die sich schon seit einiger Zeit um Feminismus und Gender spannt, nämlich jene um Diversity. Sind die Kategorien Mann und Frau nicht zu wenig ausreichend, um bestimmten Problemen auf den Grund zu gehen. Haben wir als Feminstinnen wirklich das Recht, uns um die Genderfragen in anderen Kulturen zu kümmern. Und vor allem sind die Fragen und theoretischen Inputs, die der Feminismus stellt, sowieso immer nur denkbar im Verein mit einer Männerforschung?
CONTRA:
Männer, die sich Feministen schimpfen, haben nichts anderes als den eigenen Vorteil im Kopf ("Jene Sorte Männer, die mit treuem, ja nahezu flehentlichem Blick bekennt, wie gut sie es mit uns Frauen meinen. Und sogleich Lösungen parat haben, die ihnen selbst am meisten nützen.")
Und, selbst wenn sie selbstlos und mit dem notwendigen theoretischen Rüstzeug versehen sind, können sie sowieso nicht mitreden, da sie nicht dieselben Erfahrungen machen wie Frauen.
("Denn auch wenn diese Männer theoretisches Wissen über Feminismus, Frauenbewegung & Co angehäuft haben, eines werden sie nie erfahren (müssen): wie es ist, Frausein an Leib und Seele zu merken, zu denken und zu fühlen."). Bei diesem Contra wird mir echt Angst und Bange. Ist das Pro zwar auch eher ein jein, das über den Umweg einer Begriffserweiterung funktioniert, so ist dieses contra ein nein aus der Prä-Butler-Zeit.
spruecheklopfer - 22. Okt, 14:45