Cicero und die Außenministerinnen...
In Wiener Neudorf auf die nächste Garnitur der Wiener Lokalbahn bei Schnee und Kälte zu warten ist nicht besonders spannend. Acht Minuten sind eine zu kurze Spanne um irgendetwas zu unternehmen; 8 Minuten können bei widrigen Witterungsverhältnissen jedoch ganz schön lange dauern. Die Flucht in die am Bahnhof angeschlossene Trafik (bundesdeutsch: Kiosk) ist dort eine Wohltat. Beim Sondieren des Zeitschriftenangebotes fiel mir CICERO – Magazin für politische Kultur auf. Besonders aufgrund des Namens, aber auch aufgrund des Stickers (österreich-deutsch: Pickerl) mit dem Hinweis, dass es sich bei besagter Ausgabe um eine „weltweit einmalige Ausgabe!“ handele, da jedes Cover ein anderes Foto zeige. Tatsächlich: Die aufliegenden Zeitschriften zeigten jeweils ein anderes Bild. Die definitive Kaufentscheidung erfolgte jedoch aufgrund des einseitigen Porträts der österreichischen Außenministerin Uschi Plassnik.
Auch der Titel und der erste Satz beeinflussten die Kaufentscheidung nachhaltig: "Die Außenpolitik" und "Österreich hat eine." Die Rede ist von weiblichen Politikerinnen, der berühmten gläsernen Decke, die nun doch hin und wieder Risse bekommt. Besonders im ministeriell-politischen Bereich. Mittlerweile sind weibliche Außenministerinnen keine Seltenheit mehr. In Österreich wird dieses Amt bereits von der zweiten weiblichen Außenministerin in Folge bekleidet. Mit der früheren Außenminiterin Benita Ferrero-Waldner entsandte man ebenfalls eine Frau als Kommissarin. Condoleezza Rice ist nicht nur die zweite Frau, die das Amt der Außenministerin in den Vereinigten Staaten bekleidet, sondern auch die erste Afro-Amerikanerin. Bruno Kreisky ebnete mit Johanna Dohnal in Österreich bereits Ende der Siebziger, Frauen verstärkt den Weg in die höchsten Ämter der Politik, wenn auch in eher frauenspezifische Ämter wie eben Frauen, Konsumentenschutz, Soziales und Bildung. "Das ändert sich – langsam. Bis heute hatte Frankreich nie eine Außenministerin und nie eine Staatschefin. Immerhin aber gehören dem französischen Kabinett seit kurzem sieben Ministerinnen von insgesamt 15 Ministern an, darunter die Justizministerin und die Innenministerin. Es tut sich etwas, auch in vielen Ländern Lateinamerikas, die bisher Männergesellschaften waren. Regierungen aus dem politisch linken Spektrum in Ländern wie Ecuador, Nicaragua oder Uruguay sind in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, ihre Kabinette mit Frauen und Männern paritätisch zu besetzen."Schreibt Vanessa de l’Or in ihrem Artikel. .
In der Tat:Heute drängen Frauen in die Spitzenpositionen und übernehmen vermehrt Verantwortung. So ist mit Angela Merkel zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der Bundesrepublik positioniert. Andere Länder in der EU machen es ihr ähnlich. Und bei Regierungsverhandlungen ist es längst wichtig darauf zu achten, wie viele Frauen ministrabel sind. Dass noch nicht alles Friede, Freude Politikkuchen ist, dürfte allen klar sein. In den Parlamenten sind Frauen unterrepräsentiert. Allzu oft werden Frauen in Spitzenfunktionen auf ihr "Wie?" und nicht auf das "Was?" reduziert. So ist bei besagter Ursula Plassnik ihre immense Körpergröße immer Thema, bei ihrer Vorgängerin Benita Ferrero-Waldner die Vorliebe für Chanel und Perlohrstecker, sowie ihr Dauergrinsen. Da verschwindet dann schon mal die konkrete Politik sehr schnell hinter der Garderobenwahl der jeweiligen Amtsinhaberin. Die Diskussion, ob Chanel, Grinsen und Seitenblicke nicht dazu dienen fehlendes politisches Pourvoir zu kaschieren sollte jedoch auch geführt werden (jedoch für beide Geschlechter). Angela Merkel lässt grüßen. Und auch die Zeitschrift Cicero spielt mit bei einem Spiel, das sie angeblich zu durchschauen scheint. Das einseitige Plassnik-Foto hat einen kleinen Schönheitsfehler. Es illustriert lediglich einen einseitigen 3-spaltigen Text und es fehlt die perforierte Trennlinie und die das elegante Autogramm im unteren Eck für eingefleischte Fans. Vielleicht sollte man der Redaktion von Cicero den Vorschlag machen. So könnten neben dem individualisierten Cover auch noch spezifische Fankarten ausgegeben werden.
Lesen sie den Artikel von Vanessa de l'Or "Die Außenpolitik" auf www.cicero.de
Auch der Titel und der erste Satz beeinflussten die Kaufentscheidung nachhaltig: "Die Außenpolitik" und "Österreich hat eine." Die Rede ist von weiblichen Politikerinnen, der berühmten gläsernen Decke, die nun doch hin und wieder Risse bekommt. Besonders im ministeriell-politischen Bereich. Mittlerweile sind weibliche Außenministerinnen keine Seltenheit mehr. In Österreich wird dieses Amt bereits von der zweiten weiblichen Außenministerin in Folge bekleidet. Mit der früheren Außenminiterin Benita Ferrero-Waldner entsandte man ebenfalls eine Frau als Kommissarin. Condoleezza Rice ist nicht nur die zweite Frau, die das Amt der Außenministerin in den Vereinigten Staaten bekleidet, sondern auch die erste Afro-Amerikanerin. Bruno Kreisky ebnete mit Johanna Dohnal in Österreich bereits Ende der Siebziger, Frauen verstärkt den Weg in die höchsten Ämter der Politik, wenn auch in eher frauenspezifische Ämter wie eben Frauen, Konsumentenschutz, Soziales und Bildung. "Das ändert sich – langsam. Bis heute hatte Frankreich nie eine Außenministerin und nie eine Staatschefin. Immerhin aber gehören dem französischen Kabinett seit kurzem sieben Ministerinnen von insgesamt 15 Ministern an, darunter die Justizministerin und die Innenministerin. Es tut sich etwas, auch in vielen Ländern Lateinamerikas, die bisher Männergesellschaften waren. Regierungen aus dem politisch linken Spektrum in Ländern wie Ecuador, Nicaragua oder Uruguay sind in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, ihre Kabinette mit Frauen und Männern paritätisch zu besetzen."Schreibt Vanessa de l’Or in ihrem Artikel. .
In der Tat:Heute drängen Frauen in die Spitzenpositionen und übernehmen vermehrt Verantwortung. So ist mit Angela Merkel zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der Bundesrepublik positioniert. Andere Länder in der EU machen es ihr ähnlich. Und bei Regierungsverhandlungen ist es längst wichtig darauf zu achten, wie viele Frauen ministrabel sind. Dass noch nicht alles Friede, Freude Politikkuchen ist, dürfte allen klar sein. In den Parlamenten sind Frauen unterrepräsentiert. Allzu oft werden Frauen in Spitzenfunktionen auf ihr "Wie?" und nicht auf das "Was?" reduziert. So ist bei besagter Ursula Plassnik ihre immense Körpergröße immer Thema, bei ihrer Vorgängerin Benita Ferrero-Waldner die Vorliebe für Chanel und Perlohrstecker, sowie ihr Dauergrinsen. Da verschwindet dann schon mal die konkrete Politik sehr schnell hinter der Garderobenwahl der jeweiligen Amtsinhaberin. Die Diskussion, ob Chanel, Grinsen und Seitenblicke nicht dazu dienen fehlendes politisches Pourvoir zu kaschieren sollte jedoch auch geführt werden (jedoch für beide Geschlechter). Angela Merkel lässt grüßen. Und auch die Zeitschrift Cicero spielt mit bei einem Spiel, das sie angeblich zu durchschauen scheint. Das einseitige Plassnik-Foto hat einen kleinen Schönheitsfehler. Es illustriert lediglich einen einseitigen 3-spaltigen Text und es fehlt die perforierte Trennlinie und die das elegante Autogramm im unteren Eck für eingefleischte Fans. Vielleicht sollte man der Redaktion von Cicero den Vorschlag machen. So könnten neben dem individualisierten Cover auch noch spezifische Fankarten ausgegeben werden.
Lesen sie den Artikel von Vanessa de l'Or "Die Außenpolitik" auf www.cicero.de
spruecheklopfer - 20. Dez, 14:26